© Perry Payne / Amy Graham
Perry Payne - Autor

The Moran phenomenon

Brighton Verlag Ungewöhnliche   Dinge      passieren      im      verschlafenen      Städtchen      Moran      in   Wyoming.     Immer      mehr      Menschen      sterben      auf      mysteriöse      Weise.      Als   Ursache      stellen      sich     winzige,      tödliche      Blasen      heraus,      die      sich      langsam   zu   einer   undurchdringlichen Barriere      um      die      Bergregion      ausbreiten.      Schnell      werden      die      Einwohner        eingeschlossen      und      die      Lage      eskaliert.   Angst   breitet   sich   aus   und   verändert   die Menschen.Als      die      gleichen      Phänomene      ebenso      in      anderen      Städten      auftauchen, wird      schnell      klar,      dass      in      wenigen      Tagen      das      ganze      Land      ausgelöscht   sein   wird. Ein   Wettlauf   gegen   die   Zeit   beginnt.   Es   erwarten   dich   die   Angst   vor   dem   tödlichen     Unbekannten, Witz  und einige romantische Liebesbeziehungen. Thriller, science-fiction, Liebe Taschenbuch, 300 Seiten ISBN: 978-3958765573 Von diesem Titel sind NUR NOCH RESTBESTÄNDE VERFÜGBAR Den neu aufgelegten Titel findest Du unter dem Namen „ Das Moran Phänomen “. Hörprobe:

Leseproben

Prolog Mein Name ist Dan. Nur Dan, sonst nichts. Manchmal   frage   ich   mich,   wo   die   Prioritäten   im   Leben   liegen,   wie   Recht   definiert wird, wo das Glück anfängt und die Sehnsucht aufhört. Aber    ganz    von    vorne:    Ich    bin    in    der    Gosse    aufgewachsen    und    hatte    kaum    die Gelegenheit für das, was die meisten Menschen ein erfülltes Leben nennen. Als   ich   mit   zehn   Jahren   das   erste   Mal   ein   Kino   besuchte,   malte   mir   dieser   Besuch, neben der Faszination der großen Leinwand, zwei Ziele in mein Leben. Heute   bin   ich   einundzwanzig   und   -   ich   muss   es   mir   eingestehen   -   keines   davon   hat sich     erfüllt.     Weder     ist     mein     Handabdruck     auf     dem     Hollywood     Boulevard eingelassen,   noch   habe   ich   es   geschafft,   eine   Familie   zu   gründen.   Beide   Ziele   sind verdammt   schwer   zu   erreichen.   Immerhin   habe   ich   dazugelernt   und   weiß,   dass   man für seine Ziele hart kämpfen muss. Viel härter, als ich es getan habe. Heute   sehe   ich   in   die   Tiefe   und   auf   das   Chaos   der   verlorenen   Welt   und   mir   wird   die Situation bewusst, in die ich mich manövriert habe. Die   fast   unerträgliche   Kälte   des   schneidenden   Windes   und   die   der   Herzen   mancher Menschen,   die   ich   noch   vor   wenigen   Tagen   meine   Freunde   nannte,   stellt   meinen Willen   vom   Halt   auf   der   Spitze   des   hohen   Mastes   hart   auf   die   Probe.   Meine   Kräfte lassen nach und vielleicht ist es besser, die Sache hier und jetzt zu beenden? Ich   habe   den   Eindruck,   dass   sich   die   Situation   nahtlos   in   mein   kaputtes   Leben einfügt und es niemals anders ausgehen sollte. Denn ich bin nur Dan. Sonst nichts.

Kapitel 1

Die   vergangenen   elf   Stunden   zogen   sich   wie   klebriger   Baumharz   an   den   Fingern, nur    dass    der    betagte    dunkelgrüne    Ninety    Eight    Regency    mit    den    augenfällig verrosteten     Kotflügeln     nicht     ansatzweise     so     angenehm     nach     Tannenzweigen duftete. Bei   vierunddreißig   Grad   und   strahlend   blauem   Himmel   hatte   die   Sonne   den   Zenit längst   überschritten   und   fiel   langsam   hinter   die   hohen   Berge   der   Rocky   Mountains. Die   Klimaanlage   funktionierte   wie   ein   Weckradio   mit   schlechtem   DAB-Empfang.   Sie sprang    meist    in    Linkskurven    an    und    blockierte    bei    Geschwindigkeiten    von    über fünfzig   Meilen   pro   Stunde.   Die   Fenster   waren   geschlossen,   in   deren   Schlieren   sich immer   wieder   vereinzelte   Sonnenstrahlen   verfingen,   aufblitzten   und   beharrlich   mal den   einen   und   mal   den   anderen   Passagier   nervten   –   je   nachdem,   welche   Richtung sie   gerade   eingeschlagen   hatten.   Dichter   Qualm   und   verbrauchte   Luft   vermischten sich   mit   billigem   Parfüm,   Kuhmist   und   dem   Schweiß   der   vier   jungen   Männer   auf ihrem letzten Weg durch die USA und in ein neues Leben. Sie   waren   erschöpft   und   schliefen   oder   dösten.   Die   bewegten   Gespräche   waren   seit Denver    verstummt,    als    der    Alkohol    seine    berauschende    Wirkung    gegen    eine erhebliche Bettschwere eingetauscht hatte. Das   war   auch   der   Zeitpunkt   gewesen,   an   dem   ihnen   bewusst   wurde,   wozu   sie   Raul und   der   Rausch   des   Kokains   in   der   vergangenen   Nacht   getrieben   hatten.   Sie   hatten getanzt,   Leute   angepöbelt   und   Trinkspielchen   gespielt   und   während   des   obsessiven Spaßes,   in   unterschiedlichen   Bars   und   Klubs   von   Wichita,   einiges   mitgehen   lassen oder wahllos und lauthals zerstört. Zum      Ende      ihres      ausufernden      Trips      erleichterten      sie      ein      Kasino,      einen Geldtransporter   und   abschließend   eine   Bank   um   ein   paar   große   Scheine.   Jerome erinnerte   sich,   wie   Dan   dem   Typen   von   der   Bank   unbedingt   Trinkgeld   geben   wollte, weil    dieser    keine    nennenswerten    Sperenzien    bei    der    Herausgabe    der    Beute gemacht hatte. Jerome   umklammerte   das   dünne   Lenkrad   mit   dem   eingearbeiteten   Nussholzimitat, sah    vor    sich    den    ewig    geraden    Highway    33    nach    Jackson    liegen    und    musste unwillkürlich   grinsen.   Alle   paar   Meilen   klopfte   er   gegen   die   Tankanzeige,   um   die Nadel auf den aktuellen Stand springen zu lassen. „Das   nervt“,   sagte   Kid   neben   ihm   rauchig   in   seinem   schicken,   hellblauen   Hemd.   Mit halb    geschlossenen    Augen    klappte    er    lax    die    Sonnenblende    auf    seiner    Seite herunter   und   begann   den   Schmutz   unter   den   Fingernägeln   herauszupulen,   der   dort immer zu sein schien, egal, wie oft er diese Übung vollführte. „Wir   müssen   tanken“,   begründete   Jerome   sein   erneutes   klopfen   gegen   die   Anzeige. Er   war   ein   schlanker   groß   gewachsener   Mann   Anfang   zwanzig,   glatter   Haut   und wachen Augen. „Steht auf Reserve.“ Hinter   ihnen   rührte   sich   träge   Dan:   „Ich   brauche   ein   Bett.“   Er   gähnte   ausgiebig. Neben ihm schlief Raul, der Älteste von ihnen. Bisher   mussten   sie   auf   der   gesamten   Strecke   von   Wichita   lediglich   einmal   anhalten, damit   Dan   seinen   Mageninhalt   ins   Freie   bringen   konnte,   während   die   anderen   diese Pause    nutzten,    um    ihre    Blasen    zu    entleeren.    Dort    schnupperten    sie    von    der unglaublich   würzigen   Landluft   und   dehnten   sich   ein   wenig.   Dabei   trat   Kid   in   einen Kuhfladen   und   brachte   anschließend   den   bäuerlichen   Duft   mit   in   den   Wagen,   was eine   Meile   später   zu   einer   Rangelei   führte   und   dazu,   dass   Kid   nur   noch   einen   Schuh besaß.   Der   andere   lag   in   Ogden,   irgendwo   zwischen   einer   schäbigen   Wetterstation und dem Radiosendestudio UGF am Straßenrand.

Auszug Kapitel 8

„Es kommen auch wieder bessere Zeiten.“ „Ausgerechnet   du   sagst   das?   Die   Frau,   die   mich   verpfeift?   Du   nimmst   mir   alles,   was ich habe, und redest von Vertrauen und Hoffnung? Ich scheiß auf deine Hoffnung.“ „Herr,   wir   wissen   nicht,   wo   wir   hingehen.   Wie   können   wir   den   Weg   nur   wissen?“   Sie schlug ihre Finger ineinander und schloss die Augen. Er   stockte,   überlegt   kurz   und   ergänzte   den   Bibelvers:   „Ich   bin   der   Weg   und   die Wahrheit   und   das   Leben,   niemand   kommt   zum   Vater   denn   durch   mich.   Johannes, Kapitel 14.“ „Du wirst es schaffen. Wir alle werden es schaffen.“ „Du   hast   nichts   zu   verlieren,   Lady.   Wenn   die   uns   hier   rausholen,   kehrst   du   in   dein normales   Leben   zurück.   Ich   lande   im   Leichenschauhaus   oder   im   Knast.   Und   wie   es aussieht,   werden   die   mich   behalten,   bis   ich   sterbe.   Für   eine   lausige   halbe   Million Dollar. Mehr ist mein Leben offenbar nicht wert.“ Ihre   Augen   spiegelten   die   Hoffnung   wider,   die   er   verloren   hatte.   Warum   sahen   diese Augen    nach    allem,    was    sie    ihm    angetan    hatte,    noch    immer    hoffnungsvoll    und einladend   aus?   Ihr   Blick   raubte   ihm   die   Kraft   zum   Handeln.   „Dein   Boss   wird   dir   zu Füßen   liegen,   wenn   du   ihm   diese   Schlagzeilen   lieferst.“   Er   stellte   sich   gekünstelt aufrecht,   breitete   die   Arme   weit   auseinander   und   erhob   sein   Kinn.   „Mach   ein   Foto von   mir   und   der   herrlichen   Landschaft.   Ich   werde   berühmt.   Der   Mörder   von   Wichita und   der   Mann,   der   seine   Frau   getötet   hat.   Lass   mich   für   einen   Tag   berühmt   sein,   bis die   nächste   Schlagzeile   kommt   und   die   Leute   mich   vergessen   haben,   während   ich im Knast verrotte.“ „Hör   schon   auf.   Ich   wollte   das   alles   nicht.   Diese   ganze   Sache   mit   uns,   den   Blasen, deinen   Problemen   und   so.   Vielleicht   ist   nicht   alles   so   negativ,   wie   du   sagst.   Gib   dich nicht auf. Und jetzt nimm die Hände runter. Ich mache keine Schlagzeile daraus.“ „Da   haben   wir   also   eine   waschechte   Optimistin,   was?   Ich   sage   dir   mal   etwas.   Es stand   bereits   in   der   Zeitung.   Und   jetzt   haben   sie   sogar   meinen   Namen.   Für   mich endet   diese   Reise   hier.   Irgendwie   erkenne   ich   den   Platz   für   meinen   Optimismus nicht.“   Er   erhob   seine   Stimme:   „Nenne   mir   nur   eine   Sache   in   meiner   beschissenen Lage, die gut ist? Nur eine einzige.“ Sie brauchte eine Weile, um zu antworten, und er wartete geduldig. „Wir sind uns begegnet.“ Er   schwieg.   Das   war   tatsächlich   eine   gute   Antwort   und   die   einzige   auf   all   seine Fragen. Sie hatte recht. „Aber   wie   kannst   du   so   etwas   sagen?   Ich   habe   dir   gerade   gestanden,   ein   Mörder   zu sein.“   Dann   wedelte   er   mit   dem   Finger.   „Du   spielst   ihm   etwas   vor,   um   deinen   Arsch zu retten.“ „Nein.“ „Dann liebst du mich?“, fragte er. Sie    sah    ihn    mit    großen    Augen    an,    als    ob    sie    ja    sagen    würde    und    ihre    Lippen zugeklebt    waren.    Und    wie    sie    so    neben    dem    Wagen    stand    mit    ihren    offenen schwarzen    Haaren,    ihrem    adretten    Kostüm    und    einer    Figur,    an    der    sich    die abgemagerten   Models   auf   den   Titelblättern   der   Modemagazine   ein   Vorbild   nehmen könnten,   sah   er   in   ihr   nicht   die   Journalistin,   sondern   eine   rassige,   begehrenswerte Frau. Der   Wind   strich   sanft   durch   ihre   Haare   und   die   Sonne   spiegelte   sich   in   der   Iris.   Jetzt fehlten   nur   noch   ein   Violinist,   ein   paar   Kerzen   und   eine   rote   Rose,   um   den      Beginn einer verdammten Liebesschnulze einzuleiten. In    seiner    Vorstellung    zog    er    den    Revolver    aus    seinem    Gürtel,    entsicherte    und schoss. Zitat aus dem Buch: „Dazu    wird    der    Herr,    dein    Gott,    Angst    und    Schrecken    unter    sie    senden,    bis umgebracht   sein   wird,   was   übrig   ist   und   sich   verbirgt   vor   dir.   Denn   das   Grauen   ist   in unserer   Mitte   und   wir   werden   es   sehen,   wenn   die   Zeit   dafür   reif   und   wir   nicht   mehr zurück   können   in   die   alte   Welt,   und   der   Pfad   bleibt   vernebelt,   bis   die   Weisheit   und der Glaube wiederkehren. (Auszug: "The Moran Phenomenon")

Rezensionen

The   Moran   Phenomenon   von   Perry   Payne   ist ein   Buch   welches   man   nicht   mehr   aus   der Hand   legen   möchte.   Kaum   eine   Geschichte hat     mich     so     begeistert     wie     diese.     Eine Geschichte    die    uns    vor    Augen    führt,    wie stark     die     Menschheit     von     Medien     und Sensationen    abhängig    ist.    Sie    erinnert    uns daran,      worauf      es      im      Leben      wirklich ankommt.     Auf     Liebe,     Freundschaft     und Selbstverwirklichung.      Ein      Buch,      das      es schafft   uns   mit   den   Charakteren   mitweinen, mitlachen    und    mit    verzweifeln    zu    lassen. Alles     in     allem     ein     rundum     gelungenes Meisterwerk. (Luis Hoffmann) Moran,      ein      kleines      verschlafenes      Nest, unspektakulär      und      unbekannt      bis      es plötzlich      zu      einer      Reihe      unerklärlicher Geschehnisse    kommt.    Immer    mehr    breitet sich    das    unbekannte    Phänomen    aus    und langsam    wird    klar,    wie    ernst    die    Lage    ist. Während   die   einen   noch   optimistisch   sind, verlieren   die   Anderen   sich   in   ihrer   Angst   und die Lage spitzt sich rasant zu. Wenn   man   erst   einmal   die   ganzen   Personen zugeordnet    hat,    findet    man    sich    in    einem rasanten,     fesselnden     Thriller     wieder,     der keine   Zeit   zum   Durchatmen   lässt.   Eine   Szene jagt    die    Nächste    und    man    will,    nein    muss weiterlesen   und   erfahren,   was   als   Nächstes passiert. (Donna Mühlberger) Diese    Geschichte    nimmt    dich    mit,    in    eine andere   Welt,   voller   Spannung   und   Neugier, voller     Herrschsucht,     Habgier,     Rache     und Liebe. Wenn   man   sie   liest,   möchte   man   nicht   mehr damit   aufhören,   da   man   unbedingt   wissen möchte, wie das Ganze ausgeht.. Es   ist   ein   Thriller,   der   dich   bis   ins   kleinste Detail    mitfühlen    lässt    und    dich    in    seinen Bann zieht. Spannung            pur,            schlüssig            und nachvollziehbar. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen. (Mandy Bodin)
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© Perry Payne / Amy Graham
Perry Payne Autor

The Moran

phenomenon

Brighton Verlag Ungewöhnliche    Dinge        passieren        im        verschlafenen        Städtchen      Moran        in    Wyoming.        Immer        mehr        Menschen        sterben        auf      mysteriöse      Weise.      Als   Ursache      stellen      sich      winzige,      tödliche     Blasen      heraus,      die      sich      langsam   zu   einer   undurchdringlichen Barriere     um     die     Bergregion     ausbreiten.     Schnell     werden     die Einwohner      eingeschlossen      und      die      Lage      eskaliert.   Angst   breitet sich   aus   und   verändert   die   Menschen.Als      die      gleichen      Phänomene     ebenso      in      anderen      Städten      auftauchen,   wird      schnell      klar,      dass     in      wenigen      Tagen      das      ganze      Land      ausgelöscht   sein   wird.   Ein Wettlauf   gegen   die   Zeit   beginnt.   Es   erwarten   dich   die   Angst   vor   dem tödlichen            Unbekannten,      Witz            und      einige      romantische Liebesbeziehungen. Thriller, science-fiction, Liebe Taschenbuch, 300 Seiten ISBN: 978-3958765573 Von diesem Titel sind NUR NOCH RESTBESTÄNDE VERFÜGBAR Den   neu   aufgelegten   Titel   findest   Du   unter   dem   Namen   Das   Moran Phänomen “. Hörprobe:

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Prolog Mein Name ist Dan. Nur Dan, sonst nichts. Manchmal   frage   ich   mich,   wo   die   Prioritäten   im   Leben   liegen,   wie Recht    definiert    wird,    wo    das    Glück    anfängt    und    die    Sehnsucht aufhört. Aber   ganz   von   vorne:   Ich   bin   in   der   Gosse   aufgewachsen   und   hatte kaum    die    Gelegenheit    für    das,    was    die    meisten    Menschen    ein erfülltes Leben nennen. Als   ich   mit   zehn   Jahren   das   erste   Mal   ein   Kino   besuchte,   malte   mir dieser   Besuch,   neben   der   Faszination   der   großen   Leinwand,   zwei Ziele in mein Leben. Heute   bin   ich   einundzwanzig   und   -   ich   muss   es   mir   eingestehen   - keines   davon   hat   sich   erfüllt.   Weder   ist   mein   Handabdruck   auf   dem Hollywood   Boulevard   eingelassen,   noch   habe   ich   es   geschafft,   eine Familie     zu     gründen.     Beide     Ziele     sind     verdammt     schwer     zu erreichen.   Immerhin   habe   ich   dazugelernt   und   weiß,   dass   man   für seine Ziele hart kämpfen muss. Viel härter, als ich es getan habe. Heute   sehe   ich   in   die   Tiefe   und   auf   das   Chaos   der   verlorenen   Welt und    mir    wird    die    Situation    bewusst,    in    die    ich    mich    manövriert habe. Die   fast   unerträgliche   Kälte   des   schneidenden   Windes   und   die   der Herzen   mancher   Menschen,   die   ich   noch   vor   wenigen   Tagen   meine Freunde   nannte,   stellt   meinen   Willen   vom   Halt   auf   der   Spitze   des hohen   Mastes   hart   auf   die   Probe.   Meine   Kräfte   lassen   nach   und vielleicht ist es besser, die Sache hier und jetzt zu beenden? Ich    habe    den    Eindruck,    dass    sich    die    Situation    nahtlos    in    mein kaputtes    Leben    einfügt    und    es    niemals    anders    ausgehen    sollte. Denn ich bin nur Dan. Sonst nichts.

Kapitel 1

Die   vergangenen   elf   Stunden   zogen   sich   wie   klebriger   Baumharz   an den    Fingern,    nur    dass    der    betagte    dunkelgrüne    Ninety    Eight Regency      mit      den      augenfällig      verrosteten      Kotflügeln      nicht ansatzweise so angenehm nach Tannenzweigen duftete. Bei   vierunddreißig   Grad   und   strahlend   blauem   Himmel   hatte   die Sonne   den   Zenit   längst   überschritten   und   fiel   langsam   hinter   die hohen   Berge   der   Rocky   Mountains.   Die   Klimaanlage   funktionierte wie   ein   Weckradio   mit   schlechtem   DAB-Empfang.   Sie   sprang   meist in   Linkskurven   an   und   blockierte   bei   Geschwindigkeiten   von   über fünfzig   Meilen   pro   Stunde.   Die   Fenster   waren   geschlossen,   in   deren Schlieren   sich   immer   wieder   vereinzelte   Sonnenstrahlen   verfingen, aufblitzten   und   beharrlich   mal   den   einen   und   mal   den   anderen Passagier    nervten    –    je    nachdem,    welche    Richtung    sie    gerade eingeschlagen     hatten.     Dichter     Qualm     und     verbrauchte     Luft vermischten   sich   mit   billigem   Parfüm,   Kuhmist   und   dem   Schweiß der   vier   jungen   Männer   auf   ihrem   letzten   Weg   durch   die   USA   und   in ein neues Leben. Sie    waren    erschöpft    und    schliefen    oder    dösten.    Die    bewegten Gespräche    waren    seit    Denver    verstummt,    als    der    Alkohol    seine berauschende      Wirkung      gegen      eine      erhebliche      Bettschwere eingetauscht hatte. Das    war    auch    der    Zeitpunkt    gewesen,    an    dem    ihnen    bewusst wurde,     wozu     sie     Raul     und     der     Rausch     des     Kokains     in     der vergangenen    Nacht    getrieben    hatten.    Sie    hatten    getanzt,    Leute angepöbelt      und      Trinkspielchen      gespielt      und      während      des obsessiven     Spaßes,     in     unterschiedlichen     Bars     und     Klubs     von Wichita, einiges mitgehen lassen oder wahllos und lauthals zerstört. Zum    Ende    ihres    ausufernden    Trips    erleichterten    sie    ein    Kasino, einen   Geldtransporter   und   abschließend   eine   Bank   um   ein   paar große   Scheine.   Jerome   erinnerte   sich,   wie   Dan   dem   Typen   von   der Bank     unbedingt     Trinkgeld     geben     wollte,     weil     dieser     keine nennenswerten   Sperenzien   bei   der   Herausgabe   der   Beute   gemacht hatte. Jerome   umklammerte   das   dünne   Lenkrad   mit   dem   eingearbeiteten Nussholzimitat,   sah   vor   sich   den   ewig   geraden   Highway   33   nach Jackson   liegen   und   musste   unwillkürlich   grinsen.   Alle   paar   Meilen klopfte   er   gegen   die   Tankanzeige,   um   die   Nadel   auf   den   aktuellen Stand springen zu lassen. „Das    nervt“,    sagte    Kid    neben    ihm    rauchig    in    seinem    schicken, hellblauen   Hemd.   Mit   halb   geschlossenen   Augen   klappte   er   lax   die Sonnenblende   auf   seiner   Seite   herunter   und   begann   den   Schmutz unter    den    Fingernägeln    herauszupulen,    der    dort    immer    zu    sein schien, egal, wie oft er diese Übung vollführte. „Wir    müssen    tanken“,    begründete    Jerome    sein    erneutes    klopfen gegen   die   Anzeige.   Er   war   ein   schlanker   groß   gewachsener   Mann Anfang    zwanzig,    glatter    Haut    und    wachen    Augen.    „Steht    auf Reserve.“ Hinter   ihnen   rührte   sich   träge   Dan:   „Ich   brauche   ein   Bett.“   Er   gähnte ausgiebig. Neben ihm schlief Raul, der Älteste von ihnen. Bisher   mussten   sie   auf   der   gesamten   Strecke   von   Wichita   lediglich einmal   anhalten,   damit   Dan   seinen   Mageninhalt   ins   Freie   bringen konnte,   während   die   anderen   diese   Pause   nutzten,   um   ihre   Blasen zu   entleeren.   Dort   schnupperten   sie   von   der   unglaublich   würzigen Landluft    und    dehnten    sich    ein    wenig.    Dabei    trat    Kid    in    einen Kuhfladen   und   brachte   anschließend   den   bäuerlichen   Duft   mit   in den   Wagen,   was   eine   Meile   später   zu   einer   Rangelei   führte   und dazu,    dass    Kid    nur    noch    einen    Schuh    besaß.    Der    andere    lag    in Ogden,   irgendwo   zwischen   einer   schäbigen   Wetterstation   und   dem Radiosendestudio UGF am Straßenrand.

Auszug Kapitel 8

„Es kommen auch wieder bessere Zeiten.“ „Ausgerechnet    du    sagst    das?    Die    Frau,    die    mich    verpfeift?    Du nimmst    mir    alles,    was    ich    habe,    und    redest    von    Vertrauen    und Hoffnung? Ich scheiß auf deine Hoffnung.“ „Herr,   wir   wissen   nicht,   wo   wir   hingehen.   Wie   können   wir   den   Weg nur    wissen?“    Sie    schlug    ihre    Finger    ineinander    und    schloss    die Augen. Er   stockte,   überlegt   kurz   und   ergänzte   den   Bibelvers:   „Ich   bin   der Weg   und   die   Wahrheit   und   das   Leben,   niemand   kommt   zum   Vater denn durch mich. Johannes, Kapitel 14.“ „Du wirst es schaffen. Wir alle werden es schaffen.“ „Du   hast   nichts   zu   verlieren,   Lady.   Wenn   die   uns   hier   rausholen, kehrst     du     in     dein     normales     Leben     zurück.     Ich     lande     im Leichenschauhaus   oder   im   Knast.   Und   wie   es   aussieht,   werden   die mich   behalten,   bis   ich   sterbe.   Für   eine   lausige   halbe   Million   Dollar. Mehr ist mein Leben offenbar nicht wert.“ Ihre   Augen   spiegelten   die   Hoffnung   wider,   die   er   verloren   hatte. Warum   sahen   diese   Augen   nach   allem,   was   sie   ihm   angetan   hatte, noch   immer   hoffnungsvoll   und   einladend   aus?   Ihr   Blick   raubte   ihm die   Kraft   zum   Handeln.   „Dein   Boss   wird   dir   zu   Füßen   liegen,   wenn du    ihm    diese    Schlagzeilen    lieferst.“    Er    stellte    sich    gekünstelt aufrecht,   breitete   die   Arme   weit   auseinander   und   erhob   sein   Kinn. „Mach   ein   Foto   von   mir   und   der   herrlichen   Landschaft.   Ich   werde berühmt.   Der   Mörder   von   Wichita   und   der   Mann,   der   seine   Frau getötet   hat.   Lass   mich   für   einen   Tag   berühmt   sein,   bis   die   nächste Schlagzeile   kommt   und   die   Leute   mich   vergessen   haben,   während ich im Knast verrotte.“ „Hör   schon   auf.   Ich   wollte   das   alles   nicht.   Diese   ganze   Sache   mit uns,   den   Blasen,   deinen   Problemen   und   so.   Vielleicht   ist   nicht   alles so   negativ,   wie   du   sagst.   Gib   dich   nicht   auf.   Und   jetzt   nimm   die Hände runter. Ich mache keine Schlagzeile daraus.“ „Da   haben   wir   also   eine   waschechte   Optimistin,   was?   Ich   sage   dir mal   etwas.   Es   stand   bereits   in   der   Zeitung.   Und   jetzt   haben   sie sogar   meinen   Namen.   Für   mich   endet   diese   Reise   hier.   Irgendwie erkenne   ich   den   Platz   für   meinen   Optimismus   nicht.“   Er   erhob   seine Stimme:   „Nenne   mir   nur   eine   Sache   in   meiner   beschissenen   Lage, die gut ist? Nur eine einzige.“ Sie brauchte eine Weile, um zu antworten, und er wartete geduldig. „Wir sind uns begegnet.“ Er   schwieg.   Das   war   tatsächlich   eine   gute   Antwort   und   die   einzige auf all seine Fragen. Sie hatte recht. „Aber     wie     kannst     du     so     etwas     sagen?     Ich     habe     dir     gerade gestanden,   ein   Mörder   zu   sein.“   Dann   wedelte   er   mit   dem   Finger. „Du spielst ihm etwas vor, um deinen Arsch zu retten.“ „Nein.“ „Dann liebst du mich?“, fragte er. Sie   sah   ihn   mit   großen   Augen   an,   als   ob   sie   ja   sagen   würde   und   ihre Lippen   zugeklebt   waren.   Und   wie   sie   so   neben   dem   Wagen   stand mit   ihren   offenen   schwarzen   Haaren,   ihrem   adretten   Kostüm   und einer     Figur,     an     der     sich     die     abgemagerten     Models     auf     den Titelblättern   der   Modemagazine   ein   Vorbild   nehmen   könnten,   sah er      in      ihr      nicht      die      Journalistin,      sondern      eine      rassige, begehrenswerte Frau. Der   Wind   strich   sanft   durch   ihre   Haare   und   die   Sonne   spiegelte   sich in   der   Iris.   Jetzt   fehlten   nur   noch   ein   Violinist,   ein   paar   Kerzen   und eine   rote   Rose,   um   den      Beginn   einer   verdammten   Liebesschnulze einzuleiten. In    seiner    Vorstellung    zog    er    den    Revolver    aus    seinem    Gürtel, entsicherte und schoss. Zitat aus dem Buch: „Dazu    wird    der    Herr,    dein    Gott,    Angst    und    Schrecken    unter    sie senden,   bis   umgebracht   sein   wird,   was   übrig   ist   und   sich   verbirgt vor   dir.   Denn   das   Grauen   ist   in   unserer   Mitte   und   wir   werden   es sehen,   wenn   die   Zeit   dafür   reif   und   wir   nicht   mehr   zurück   können   in die   alte   Welt,   und   der   Pfad   bleibt   vernebelt,   bis   die   Weisheit   und   der Glaube wiederkehren. (Auszug: "The Moran Phenomenon")
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The    Moran    Phenomenon    von Perry      Payne      ist      ein      Buch welches    man    nicht    mehr    aus der   Hand   legen   möchte.   Kaum eine     Geschichte     hat     mich     so begeistert       wie       diese.       Eine Geschichte    die    uns    vor    Augen führt,   wie   stark   die   Menschheit von    Medien    und    Sensationen abhängig    ist.    Sie    erinnert    uns daran,     worauf     es     im     Leben wirklich     ankommt.     Auf     Liebe, Freundschaft                             und Selbstverwirklichung.    Ein    Buch, das     es     schafft     uns     mit     den Charakteren                  mitweinen, mitlachen    und    mit    verzweifeln zu    lassen.    Alles    in    allem    ein rundum                         gelungenes Meisterwerk. (Luis Hoffmann) Moran,               ein               kleines verschlafenes                          Nest, unspektakulär     und     unbekannt bis    es    plötzlich    zu    einer    Reihe unerklärlicher          Geschehnisse kommt.   Immer   mehr   breitet   sich das   unbekannte   Phänomen   aus und   langsam   wird   klar,   wie   ernst die   Lage   ist.   Während   die   einen noch   optimistisch   sind,   verlieren die   Anderen   sich   in   ihrer   Angst und   die   Lage   spitzt   sich   rasant zu. Wenn     man     erst     einmal     die ganzen     Personen     zugeordnet hat,    findet    man    sich    in    einem rasanten,      fesselnden      Thriller wieder,     der     keine     Zeit     zum Durchatmen    lässt.    Eine    Szene jagt   die   Nächste   und   man   will, nein      muss      weiterlesen      und erfahren,      was      als      Nächstes passiert. (Donna Mühlberger) Diese     Geschichte     nimmt     dich mit,   in   eine   andere   Welt,   voller Spannung    und    Neugier,    voller Herrschsucht,     Habgier,     Rache und Liebe. Wenn     man     sie     liest,     möchte man         nicht         mehr         damit aufhören,     da     man     unbedingt wissen   möchte,   wie   das   Ganze ausgeht.. Es   ist   ein   Thriller,   der   dich   bis   ins kleinste    Detail    mitfühlen    lässt und dich in seinen Bann zieht. Spannung     pur,     schlüssig     und nachvollziehbar. Ich       kann       das       Buch       nur weiterempfehlen. (Mandy Bodin)

Trailer / Buchwerbung: