Brighton VerlagUngewöhnliche Dinge passieren im verschlafenen Städtchen Moran in Wyoming. Immer mehr Menschen sterben auf mysteriöse Weise. Als Ursache stellen sich winzige, tödliche Blasen heraus, die sich langsam zu einer undurchdringlichen Barriere um die Bergregion ausbreiten. Schnell werden die Einwohner eingeschlossen und die Lage eskaliert. Angst breitet sich aus und verändert die Menschen.Als die gleichen Phänomene ebenso in anderen Städten auftauchen, wird schnell klar, dass in wenigen Tagen das ganze Land ausgelöscht sein wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Es erwarten dich die Angst vor dem tödlichen Unbekannten, Witz und einige romantische Liebesbeziehungen.Thriller, science-fiction, LiebeTaschenbuch, 300 Seiten ISBN: 978-3958765573Von diesem Titel sind NUR NOCH RESTBESTÄNDE VERFÜGBARDen neu aufgelegten Titel findest Du unter dem Namen „Das Moran Phänomen“.Hörprobe:
Leseproben
PrologMein Name ist Dan. Nur Dan, sonst nichts.Manchmal frage ich mich, wo die Prioritäten im Leben liegen, wie Recht definiert wird, wo das Glück anfängt und die Sehnsucht aufhört.Aber ganz von vorne: Ich bin in der Gosse aufgewachsen und hatte kaum die Gelegenheit für das, was die meisten Menschen ein erfülltes Leben nennen.Als ich mit zehn Jahren das erste Mal ein Kino besuchte, malte mir dieser Besuch, neben der Faszination der großen Leinwand, zwei Ziele in mein Leben.Heute bin ich einundzwanzig und - ich muss es mir eingestehen - keines davon hat sich erfüllt. Weder ist mein Handabdruck auf dem Hollywood Boulevard eingelassen, noch habe ich es geschafft, eine Familie zu gründen. Beide Ziele sind verdammt schwer zu erreichen. Immerhin habe ich dazugelernt und weiß, dass man für seine Ziele hart kämpfen muss. Viel härter, als ich es getan habe.Heute sehe ich in die Tiefe und auf das Chaos der verlorenen Welt und mir wird die Situation bewusst, in die ich mich manövriert habe.Die fast unerträgliche Kälte des schneidenden Windes und die der Herzen mancher Menschen, die ich noch vor wenigen Tagen meine Freunde nannte, stellt meinen Willen vom Halt auf der Spitze des hohen Mastes hart auf die Probe. Meine Kräfte lassen nach und vielleicht ist es besser, die Sache hier und jetzt zu beenden?Ich habe den Eindruck, dass sich die Situation nahtlos in mein kaputtes Leben einfügt und es niemals anders ausgehen sollte. Denn ich bin nur Dan. Sonst nichts.
Kapitel 1
Die vergangenen elf Stunden zogen sich wie klebriger Baumharz an den Fingern, nur dass der betagte dunkelgrüne Ninety Eight Regency mit den augenfällig verrosteten Kotflügeln nicht ansatzweise so angenehm nach Tannenzweigen duftete.Bei vierunddreißig Grad und strahlend blauem Himmel hatte die Sonne den Zenit längst überschritten und fiel langsam hinter die hohen Berge der Rocky Mountains. Die Klimaanlage funktionierte wie ein Weckradio mit schlechtem DAB-Empfang. Sie sprang meist in Linkskurven an und blockierte bei Geschwindigkeiten von über fünfzig Meilen pro Stunde. Die Fenster waren geschlossen, in deren Schlieren sich immer wieder vereinzelte Sonnenstrahlen verfingen, aufblitzten und beharrlich mal den einen und mal den anderen Passagier nervten – je nachdem, welche Richtung sie gerade eingeschlagen hatten. Dichter Qualm und verbrauchte Luft vermischten sich mit billigem Parfüm, Kuhmist und dem Schweiß der vier jungen Männer auf ihrem letzten Weg durch die USA und in ein neues Leben.Sie waren erschöpft und schliefen oder dösten. Die bewegten Gespräche waren seit Denver verstummt, als der Alkohol seine berauschende Wirkung gegen eine erhebliche Bettschwere eingetauscht hatte.Das war auch der Zeitpunkt gewesen, an dem ihnen bewusst wurde, wozu sie Raul und der Rausch des Kokains in der vergangenen Nacht getrieben hatten. Sie hatten getanzt, Leute angepöbelt und Trinkspielchen gespielt und während des obsessiven Spaßes, in unterschiedlichen Bars und Klubs von Wichita, einiges mitgehen lassen oder wahllos und lauthals zerstört.Zum Ende ihres ausufernden Trips erleichterten sie ein Kasino, einen Geldtransporter und abschließend eine Bank um ein paar große Scheine. Jerome erinnerte sich, wie Dan dem Typen von der Bank unbedingt Trinkgeld geben wollte, weil dieser keine nennenswerten Sperenzien bei der Herausgabe der Beute gemacht hatte.Jerome umklammerte das dünne Lenkrad mit dem eingearbeiteten Nussholzimitat, sah vor sich den ewig geraden Highway 33 nach Jackson liegen und musste unwillkürlich grinsen. Alle paar Meilen klopfte er gegen die Tankanzeige, um die Nadel auf den aktuellen Stand springen zu lassen.„Das nervt“, sagte Kid neben ihm rauchig in seinem schicken, hellblauen Hemd. Mit halb geschlossenen Augen klappte er lax die Sonnenblende auf seiner Seite herunter und begann den Schmutz unter den Fingernägeln herauszupulen, der dort immer zu sein schien, egal, wie oft er diese Übung vollführte.„Wir müssen tanken“, begründete Jerome sein erneutes klopfen gegen die Anzeige. Er war ein schlanker groß gewachsener Mann Anfang zwanzig, glatter Haut und wachen Augen. „Steht auf Reserve.“Hinter ihnen rührte sich träge Dan: „Ich brauche ein Bett.“ Er gähnte ausgiebig. Neben ihm schlief Raul, der Älteste von ihnen.Bisher mussten sie auf der gesamten Strecke von Wichita lediglich einmal anhalten, damit Dan seinen Mageninhalt ins Freie bringen konnte, während die anderen diese Pause nutzten, um ihre Blasen zu entleeren. Dort schnupperten sie von der unglaublich würzigen Landluft und dehnten sich ein wenig. Dabei trat Kid in einen Kuhfladen und brachte anschließend den bäuerlichen Duft mit in den Wagen, was eine Meile später zu einer Rangelei führte und dazu, dass Kid nur noch einen Schuh besaß. Der andere lag in Ogden, irgendwo zwischen einer schäbigen Wetterstation und dem Radiosendestudio UGF am Straßenrand.…
Auszug Kapitel 8
„Es kommen auch wieder bessere Zeiten.“„Ausgerechnet du sagst das? Die Frau, die mich verpfeift? Du nimmst mir alles, was ich habe, und redest von Vertrauen und Hoffnung? Ich scheiß auf deine Hoffnung.“„Herr, wir wissen nicht, wo wir hingehen. Wie können wir den Weg nur wissen?“ Sie schlug ihre Finger ineinander und schloss die Augen.Er stockte, überlegt kurz und ergänzte den Bibelvers: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich. Johannes, Kapitel 14.“„Du wirst es schaffen. Wir alle werden es schaffen.“„Du hast nichts zu verlieren, Lady. Wenn die uns hier rausholen, kehrst du in dein normales Leben zurück. Ich lande im Leichenschauhaus oder im Knast. Und wie es aussieht, werden die mich behalten, bis ich sterbe. Für eine lausige halbe Million Dollar. Mehr ist mein Leben offenbar nicht wert.“Ihre Augen spiegelten die Hoffnung wider, die er verloren hatte. Warum sahen diese Augen nach allem, was sie ihm angetan hatte, noch immer hoffnungsvoll und einladend aus? Ihr Blick raubte ihm die Kraft zum Handeln. „Dein Boss wird dir zu Füßen liegen, wenn du ihm diese Schlagzeilen lieferst.“ Er stellte sich gekünstelt aufrecht, breitete die Arme weit auseinander und erhob sein Kinn. „Mach ein Foto von mir und der herrlichen Landschaft. Ich werde berühmt. Der Mörder von Wichita und der Mann, der seine Frau getötet hat. Lass mich für einen Tag berühmt sein, bis die nächste Schlagzeile kommt und die Leute mich vergessen haben, während ich im Knast verrotte.“„Hör schon auf. Ich wollte das alles nicht. Diese ganze Sache mit uns, den Blasen, deinen Problemen und so. Vielleicht ist nicht alles so negativ, wie du sagst. Gib dich nicht auf. Und jetzt nimm die Hände runter. Ich mache keine Schlagzeile daraus.“„Da haben wir also eine waschechte Optimistin, was? Ich sage dir mal etwas. Es stand bereits in der Zeitung. Und jetzt haben sie sogar meinen Namen. Für mich endet diese Reise hier. Irgendwie erkenne ich den Platz für meinen Optimismus nicht.“ Er erhob seine Stimme: „Nenne mir nur eine Sache in meiner beschissenen Lage, die gut ist? Nur eine einzige.“Sie brauchte eine Weile, um zu antworten, und er wartete geduldig.„Wir sind uns begegnet.“Er schwieg. Das war tatsächlich eine gute Antwort und die einzige auf all seine Fragen. Sie hatte recht.„Aber wie kannst du so etwas sagen? Ich habe dir gerade gestanden, ein Mörder zu sein.“ Dann wedelte er mit dem Finger. „Du spielst ihm etwas vor, um deinen Arsch zu retten.“„Nein.“„Dann liebst du mich?“, fragte er.Sie sah ihn mit großen Augen an, als ob sie ja sagen würde und ihre Lippen zugeklebt waren. Und wie sie so neben dem Wagen stand mit ihren offenen schwarzen Haaren, ihrem adretten Kostüm und einer Figur, an der sich die abgemagerten Models auf den Titelblättern der Modemagazine ein Vorbild nehmen könnten, sah er in ihr nicht die Journalistin, sondern eine rassige, begehrenswerte Frau.Der Wind strich sanft durch ihre Haare und die Sonne spiegelte sich in der Iris. Jetzt fehlten nur noch ein Violinist, ein paar Kerzen und eine rote Rose, um den Beginn einer verdammten Liebesschnulze einzuleiten.In seiner Vorstellung zog er den Revolver aus seinem Gürtel, entsicherte und schoss.Zitat aus dem Buch:„Dazu wird der Herr, dein Gott, Angst und Schrecken unter sie senden, bis umgebracht sein wird, was übrig ist und sich verbirgt vor dir. Denn das Grauen ist in unserer Mitte und wir werden es sehen, wenn die Zeit dafür reif und wir nicht mehr zurück können in die alte Welt, und der Pfad bleibt vernebelt, bis die Weisheit und der Glaube wiederkehren. (Auszug: "The Moran Phenomenon")
Rezensionen
The Moran Phenomenon von Perry Payne ist ein Buch welches man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Kaum eine Geschichte hat mich so begeistert wie diese. Eine Geschichte die uns vor Augen führt, wie stark die Menschheit von Medien und Sensationen abhängig ist. Sie erinnert uns daran, worauf es im Leben wirklich ankommt. Auf Liebe, Freundschaft und Selbstverwirklichung. Ein Buch, das es schafft uns mit den Charakteren mitweinen, mitlachen und mit verzweifeln zu lassen. Alles in allem ein rundum gelungenes Meisterwerk. (Luis Hoffmann)Moran, ein kleines verschlafenes Nest, unspektakulär und unbekannt bis es plötzlich zu einer Reihe unerklärlicher Geschehnisse kommt. Immer mehr breitet sich das unbekannte Phänomen aus und langsam wird klar, wie ernst die Lage ist. Während die einen noch optimistisch sind, verlieren die Anderen sich in ihrer Angst und die Lage spitzt sich rasant zu. Wenn man erst einmal die ganzen Personen zugeordnet hat, findet man sich in einem rasanten, fesselnden Thriller wieder, der keine Zeit zum Durchatmen lässt. Eine Szene jagt die Nächste und man will, nein muss weiterlesen und erfahren, was als Nächstes passiert. (Donna Mühlberger)Diese Geschichte nimmt dich mit, in eine andere Welt, voller Spannung und Neugier, voller Herrschsucht, Habgier, Rache und Liebe.Wenn man sie liest, möchte man nicht mehr damit aufhören, da man unbedingt wissen möchte, wie das Ganze ausgeht..Es ist ein Thriller, der dich bis ins kleinste Detail mitfühlen lässt und dich in seinen Bann zieht.Spannung pur, schlüssig und nachvollziehbar.Ich kann das Buch nur weiterempfehlen.(Mandy Bodin)
Brighton VerlagUngewöhnliche Dinge passieren im verschlafenen Städtchen Moran in Wyoming. Immer mehr Menschen sterben auf mysteriöse Weise. Als Ursache stellen sich winzige, tödliche Blasen heraus, die sich langsam zu einer undurchdringlichen Barriere um die Bergregion ausbreiten. Schnell werden die Einwohner eingeschlossen und die Lage eskaliert. Angst breitet sich aus und verändert die Menschen.Als die gleichen Phänomene ebenso in anderen Städten auftauchen, wird schnell klar, dass in wenigen Tagen das ganze Land ausgelöscht sein wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Es erwarten dich die Angst vor dem tödlichen Unbekannten, Witz und einige romantische Liebesbeziehungen.Thriller, science-fiction, LiebeTaschenbuch, 300 Seiten ISBN: 978-3958765573Von diesem Titel sind NUR NOCH RESTBESTÄNDE VERFÜGBARDen neu aufgelegten Titel findest Du unter dem Namen „Das Moran Phänomen“.Hörprobe:
Leseproben
PrologMein Name ist Dan. Nur Dan, sonst nichts.Manchmal frage ich mich, wo die Prioritäten im Leben liegen, wie Recht definiert wird, wo das Glück anfängt und die Sehnsucht aufhört.Aber ganz von vorne: Ich bin in der Gosse aufgewachsen und hatte kaum die Gelegenheit für das, was die meisten Menschen ein erfülltes Leben nennen.Als ich mit zehn Jahren das erste Mal ein Kino besuchte, malte mir dieser Besuch, neben der Faszination der großen Leinwand, zwei Ziele in mein Leben.Heute bin ich einundzwanzig und - ich muss es mir eingestehen - keines davon hat sich erfüllt. Weder ist mein Handabdruck auf dem Hollywood Boulevard eingelassen, noch habe ich es geschafft, eine Familie zu gründen. Beide Ziele sind verdammt schwer zu erreichen. Immerhin habe ich dazugelernt und weiß, dass man für seine Ziele hart kämpfen muss. Viel härter, als ich es getan habe.Heute sehe ich in die Tiefe und auf das Chaos der verlorenen Welt und mir wird die Situation bewusst, in die ich mich manövriert habe.Die fast unerträgliche Kälte des schneidenden Windes und die der Herzen mancher Menschen, die ich noch vor wenigen Tagen meine Freunde nannte, stellt meinen Willen vom Halt auf der Spitze des hohen Mastes hart auf die Probe. Meine Kräfte lassen nach und vielleicht ist es besser, die Sache hier und jetzt zu beenden?Ich habe den Eindruck, dass sich die Situation nahtlos in mein kaputtes Leben einfügt und es niemals anders ausgehen sollte. Denn ich bin nur Dan. Sonst nichts.
Kapitel 1
Die vergangenen elf Stunden zogen sich wie klebriger Baumharz an den Fingern, nur dass der betagte dunkelgrüne Ninety Eight Regency mit den augenfällig verrosteten Kotflügeln nicht ansatzweise so angenehm nach Tannenzweigen duftete.Bei vierunddreißig Grad und strahlend blauem Himmel hatte die Sonne den Zenit längst überschritten und fiel langsam hinter die hohen Berge der Rocky Mountains. Die Klimaanlage funktionierte wie ein Weckradio mit schlechtem DAB-Empfang. Sie sprang meist in Linkskurven an und blockierte bei Geschwindigkeiten von über fünfzig Meilen pro Stunde. Die Fenster waren geschlossen, in deren Schlieren sich immer wieder vereinzelte Sonnenstrahlen verfingen, aufblitzten und beharrlich mal den einen und mal den anderen Passagier nervten – je nachdem, welche Richtung sie gerade eingeschlagen hatten. Dichter Qualm und verbrauchte Luft vermischten sich mit billigem Parfüm, Kuhmist und dem Schweiß der vier jungen Männer auf ihrem letzten Weg durch die USA und in ein neues Leben.Sie waren erschöpft und schliefen oder dösten. Die bewegten Gespräche waren seit Denver verstummt, als der Alkohol seine berauschende Wirkung gegen eine erhebliche Bettschwere eingetauscht hatte.Das war auch der Zeitpunkt gewesen, an dem ihnen bewusst wurde, wozu sie Raul und der Rausch des Kokains in der vergangenen Nacht getrieben hatten. Sie hatten getanzt, Leute angepöbelt und Trinkspielchen gespielt und während des obsessiven Spaßes, in unterschiedlichen Bars und Klubs von Wichita, einiges mitgehen lassen oder wahllos und lauthals zerstört.Zum Ende ihres ausufernden Trips erleichterten sie ein Kasino, einen Geldtransporter und abschließend eine Bank um ein paar große Scheine. Jerome erinnerte sich, wie Dan dem Typen von der Bank unbedingt Trinkgeld geben wollte, weil dieser keine nennenswerten Sperenzien bei der Herausgabe der Beute gemacht hatte.Jerome umklammerte das dünne Lenkrad mit dem eingearbeiteten Nussholzimitat, sah vor sich den ewig geraden Highway 33 nach Jackson liegen und musste unwillkürlich grinsen. Alle paar Meilen klopfte er gegen die Tankanzeige, um die Nadel auf den aktuellen Stand springen zu lassen.„Das nervt“, sagte Kid neben ihm rauchig in seinem schicken, hellblauen Hemd. Mit halb geschlossenen Augen klappte er lax die Sonnenblende auf seiner Seite herunter und begann den Schmutz unter den Fingernägeln herauszupulen, der dort immer zu sein schien, egal, wie oft er diese Übung vollführte.„Wir müssen tanken“, begründete Jerome sein erneutes klopfen gegen die Anzeige. Er war ein schlanker groß gewachsener Mann Anfang zwanzig, glatter Haut und wachen Augen. „Steht auf Reserve.“Hinter ihnen rührte sich träge Dan: „Ich brauche ein Bett.“ Er gähnte ausgiebig. Neben ihm schlief Raul, der Älteste von ihnen.Bisher mussten sie auf der gesamten Strecke von Wichita lediglich einmal anhalten, damit Dan seinen Mageninhalt ins Freie bringen konnte, während die anderen diese Pause nutzten, um ihre Blasen zu entleeren. Dort schnupperten sie von der unglaublich würzigen Landluft und dehnten sich ein wenig. Dabei trat Kid in einen Kuhfladen und brachte anschließend den bäuerlichen Duft mit in den Wagen, was eine Meile später zu einer Rangelei führte und dazu, dass Kid nur noch einen Schuh besaß. Der andere lag in Ogden, irgendwo zwischen einer schäbigen Wetterstation und dem Radiosendestudio UGF am Straßenrand.…
Auszug Kapitel 8
„Es kommen auch wieder bessere Zeiten.“„Ausgerechnet du sagst das? Die Frau, die mich verpfeift? Du nimmst mir alles, was ich habe, und redest von Vertrauen und Hoffnung? Ich scheiß auf deine Hoffnung.“„Herr, wir wissen nicht, wo wir hingehen. Wie können wir den Weg nur wissen?“ Sie schlug ihre Finger ineinander und schloss die Augen.Er stockte, überlegt kurz und ergänzte den Bibelvers: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich. Johannes, Kapitel 14.“„Du wirst es schaffen. Wir alle werden es schaffen.“„Du hast nichts zu verlieren, Lady. Wenn die uns hier rausholen, kehrst du in dein normales Leben zurück. Ich lande im Leichenschauhaus oder im Knast. Und wie es aussieht, werden die mich behalten, bis ich sterbe. Für eine lausige halbe Million Dollar. Mehr ist mein Leben offenbar nicht wert.“Ihre Augen spiegelten die Hoffnung wider, die er verloren hatte. Warum sahen diese Augen nach allem, was sie ihm angetan hatte, noch immer hoffnungsvoll und einladend aus? Ihr Blick raubte ihm die Kraft zum Handeln. „Dein Boss wird dir zu Füßen liegen, wenn du ihm diese Schlagzeilen lieferst.“ Er stellte sich gekünstelt aufrecht, breitete die Arme weit auseinander und erhob sein Kinn. „Mach ein Foto von mir und der herrlichen Landschaft. Ich werde berühmt. Der Mörder von Wichita und der Mann, der seine Frau getötet hat. Lass mich für einen Tag berühmt sein, bis die nächste Schlagzeile kommt und die Leute mich vergessen haben, während ich im Knast verrotte.“„Hör schon auf. Ich wollte das alles nicht. Diese ganze Sache mit uns, den Blasen, deinen Problemen und so. Vielleicht ist nicht alles so negativ, wie du sagst. Gib dich nicht auf. Und jetzt nimm die Hände runter. Ich mache keine Schlagzeile daraus.“„Da haben wir also eine waschechte Optimistin, was? Ich sage dir mal etwas. Es stand bereits in der Zeitung. Und jetzt haben sie sogar meinen Namen. Für mich endet diese Reise hier. Irgendwie erkenne ich den Platz für meinen Optimismus nicht.“ Er erhob seine Stimme: „Nenne mir nur eine Sache in meiner beschissenen Lage, die gut ist? Nur eine einzige.“Sie brauchte eine Weile, um zu antworten, und er wartete geduldig.„Wir sind uns begegnet.“Er schwieg. Das war tatsächlich eine gute Antwort und die einzige auf all seine Fragen. Sie hatte recht.„Aber wie kannst du so etwas sagen? Ich habe dir gerade gestanden, ein Mörder zu sein.“ Dann wedelte er mit dem Finger. „Du spielst ihm etwas vor, um deinen Arsch zu retten.“„Nein.“„Dann liebst du mich?“, fragte er.Sie sah ihn mit großen Augen an, als ob sie ja sagen würde und ihre Lippen zugeklebt waren. Und wie sie so neben dem Wagen stand mit ihren offenen schwarzen Haaren, ihrem adretten Kostüm und einer Figur, an der sich die abgemagerten Models auf den Titelblättern der Modemagazine ein Vorbild nehmen könnten, sah er in ihr nicht die Journalistin, sondern eine rassige, begehrenswerte Frau.Der Wind strich sanft durch ihre Haare und die Sonne spiegelte sich in der Iris. Jetzt fehlten nur noch ein Violinist, ein paar Kerzen und eine rote Rose, um den Beginn einer verdammten Liebesschnulze einzuleiten.In seiner Vorstellung zog er den Revolver aus seinem Gürtel, entsicherte und schoss.Zitat aus dem Buch:„Dazu wird der Herr, dein Gott, Angst und Schrecken unter sie senden, bis umgebracht sein wird, was übrig ist und sich verbirgt vor dir. Denn das Grauen ist in unserer Mitte und wir werden es sehen, wenn die Zeit dafür reif und wir nicht mehr zurück können in die alte Welt, und der Pfad bleibt vernebelt, bis die Weisheit und der Glaube wiederkehren. (Auszug: "The Moran Phenomenon")
Rezensionen
The Moran Phenomenon von Perry Payne ist ein Buch welches man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Kaum eine Geschichte hat mich so begeistert wie diese. Eine Geschichte die uns vor Augen führt, wie stark die Menschheit von Medien und Sensationen abhängig ist. Sie erinnert uns daran, worauf es im Leben wirklich ankommt. Auf Liebe, Freundschaft und Selbstverwirklichung. Ein Buch, das es schafft uns mit den Charakteren mitweinen, mitlachen und mit verzweifeln zu lassen. Alles in allem ein rundum gelungenes Meisterwerk. (Luis Hoffmann)Moran, ein kleines verschlafenes Nest, unspektakulär und unbekannt bis es plötzlich zu einer Reihe unerklärlicher Geschehnisse kommt. Immer mehr breitet sich das unbekannte Phänomen aus und langsam wird klar, wie ernst die Lage ist. Während die einen noch optimistisch sind, verlieren die Anderen sich in ihrer Angst und die Lage spitzt sich rasant zu. Wenn man erst einmal die ganzen Personen zugeordnet hat, findet man sich in einem rasanten, fesselnden Thriller wieder, der keine Zeit zum Durchatmen lässt. Eine Szene jagt die Nächste und man will, nein muss weiterlesen und erfahren, was als Nächstes passiert. (Donna Mühlberger)Diese Geschichte nimmt dich mit, in eine andere Welt, voller Spannung und Neugier, voller Herrschsucht, Habgier, Rache und Liebe.Wenn man sie liest, möchte man nicht mehr damit aufhören, da man unbedingt wissen möchte, wie das Ganze ausgeht..Es ist ein Thriller, der dich bis ins kleinste Detail mitfühlen lässt und dich in seinen Bann zieht.Spannung pur, schlüssig und nachvollziehbar.Ich kann das Buch nur weiterempfehlen.(Mandy Bodin)