© Perry Payne / Amy Graham
Perry Payne - Autor

Briefe an Abby

- Zwischen Leben und Tod

Tredition Während   eines   Versöhnungsurlaubes   finden   Mia   und   Nick   einen   Stapel   verstaubter Liebesbriefe.   Neugierig   folgen   sie   den   Spuren   dieser   unerfüllten   Liebe   und   stoßen auf   ihrer   ungewöhnlichen   Reise   auf   eine   schreckliche   Erkenntnis,   die   alles   infrage stellt, woran sie jemals geglaubt haben. Eine gefühlvolle Geschichte über eine Welt zwischen dem Leben und dem Tod. Liebe / Urban Fantasy / ca. 480 Seiten Taschenbuch: ISBN 978-3-384-04986-5 Hardcover: ISBN 978-3-384-04987-2 eBook: ISBN 978-3-384-04988-9 Großschrift: 978-3-384-04989-6 Hörprobe: Leseprobe

Waffelherzen (Kapitel 18)

Im   River   Café,   einem   sanierten   Haus   aus   den   Fünfzigern,   hatte   sich   Mia   ein   ruhiges Plätzchen   an   einem   runden   Tisch   zwischen   zwei   Zypressenstämmchen   gesucht.   Die Terrasse   ragte   ein   Stück   über   das   Ufer   hinaus   und   war   mit   hübschen   weiß   lackierten Holzstühlen ausgestattet. Mit    seinem    herrlichen    Blick    auf    den    breiten    Fluss    und    die    weitläufigen    Wiesen dahinter   war   dieses   Café   ein   Geheimtipp   unter   den   Urlaubern   der   Region.   Mia blickte   über   das   Geländer   auf   das   Wasser   herab   und   nippte   am   heißen   Tee.   Sie verfolgte   die   seichte   Strömung   und   verlor   sich   in   Gedanken.   Die   Tasse   hielt   sie weiter   in   der   Hand.   Die   letzten   Wochen   waren   anstrengend   gewesen.   Es   war   so unglaublich viel geschehen. Sie   trank,   hielt   inne   und   betrachtete   die   klare   Flüssigkeit   in   der   Tasse.   Warum   trank sie   überhaupt   Tee?,   fragte   sie   sich.   Es   war   doch   völlig   bedeutungslos   zu   trinken. Dafür   könnte   sie   sich   das   Geld   sparen.   Nur   hatte   sie   immer   Tee   getrunken,   wenn   sie nachdenken   musste   oder   Sorgen   hatte,   und   Elin   hatte   sie   darin   bekräftigt.   Mit   dem Tee   konnte   sie   vortrefflich   abschalten   und   zur   Ruhe   kommen.   Daran   hatte   auch   ihr Tod nichts geändert. Also tat sie, was sie schon immer tat. Sie trank ihren Tee. Das   herrliche   Wetter   spielte   mit   und   sie   konnte   sich   so   viel   Zeit   nehmen,   wie   sie mochte.   In   ihrer   Brust   breitete   sich   eine   ansehnliche   Wärme   aus.   Das   war   ein   Gefühl der   inneren   Ruhe,   dass   sie   selbst   zu   Lebzeiten   längst   vergessen   hatte.   Der   Drang nach   den   unzähligen   Partys   war   erloschen.   Und   ihre   Arbeit,   von   der   sie   dachte,   sie wirklich   geliebt   zu   haben,   lag   so   unendlich   weit   zurück.   In   ihrem   Leben   war   der Zustand   der   Entspannung   seit   Jahren   nicht   mehr   denkbar   gewesen.   Dieses   Gefühl musste   sie   umgehend   mit   jemandem   teilen.   Auf   der   Welt   gab   es   nur   eine   Person, die sie jetzt anrufen wollte: Das war Molly. Mia griff nach ihrem Handy und wählte ihre Nummer. Molly ging gleich ran. „Ja?“,   fragte   sie   und   wirkte   irritiert.   Sonst   waren   ihre   Begrüßungen   verrückt   und einfallsreich. Und nun bekam Mia nur ein skeptisches Ja zu hören? „Es   ist   der   Traum,   Liebes!   Du   glaubst   nicht,   wo   ich   gerade   bin.   Ich   sitze   in   der   Sonne am Flussufer und lasse es mir so richtig gut gehen. Stell dir vor, ...“ Molly unterbrach sie: „Hallo? Wer sind Sie?“ „Na ich bin´s doch! Was ist los mit dir?“ Mia verstand nicht. „Woher haben Sie Mias Nummer? Was wollen Sie?“ „Aber   ich   bin   doch   ...“   Mia   verstummte   augenblicklich   und   senkte   den   Kopf.   Klar hatte    Molly    recht.    Verdammt,    was    tat    sie    da    überhaupt?    Sie    war    tot.    Und    Tote können   nicht   einfach   mit   ihren   Exfreundinnen   telefonieren.   Unvermittelt   mischte sich    in    ihre    sommerliche    Stimmung    ein    flaues    Magengefühl    wie    ein    faulender Gestank   in   der   Gosse   der   Vergessenen.   Der   Übereifer   verlor   sich   und   die   Stimme sank   um   eine   Oktave.   Ihren   Zustand   konnte   sie   Molly   auf   keinen   Fall   erklären.   Sie hätte   selbst   jeden   für   total   irre   gehalten,   der   auch   nur   ansatzweise   eine   derart verrückte Geschichte erzählt hätte. „Oh!   Verzeihen   Sie   vielmals“,   versuchte   Mia   die   Situation   zu   retten.   „Ich   habe   die Nummer   von   meiner   Telefongesellschaft   erhalten.“   Das   war   eine   blöde   Ausrede, fand Mia und wurde nervös. Am Liebsten wollte sie auflegen. „Und,   da   haben   Sie   gleich   die   Anrufliste   dazubekommen?“,   kam   wütend   aus   dem kleinen   Lautsprecher.   „Ich   schlage   vor,   Sie   erzählen   mir   jetzt   die   Wahrheit.“   Prompt hatte    sie    Mia    ertappt.    Und    das    war    kein    Wunder.    Sie    war    noch    nie    eine    gute Lügnerin.   Also   sollte   sie   besser   jetzt   auch   nicht   damit   anfangen.   Sie   stöhnte   leise. Und   egal,   wie   schlecht   es   gerade   lief,   Mollys   Stimme   zu   hören,   tat   unendlich   gut. Eigentlich   gab   es   so   viel   zu   erzählen   und   unter   normalen   Umständen   hätten   sie   jetzt stundenlang    miteinander    telefoniert.    Aber    es    waren    keine    normalen    Umstände, auch wenn es Mia an diesem wunderschönen Tag zeitweilig so vorkam. „Hallo, Miss“, fing Molly wieder an. „Woher haben sie Mias Telefon?“ „Ich,   ich   ...,“   stockte   Mia   und   brachte   kein   Wort   heraus.   Ihre   Kehle   schnürte   sich zusammen   und   der   Mund   wurde   trocken.   Sie   spürte,   wie   die   Worte   auf   ihrer   Zunge lagen   und   ihre   Lippen   sich   zu   formen   begannen.   Ich   bin   es   doch!   Ich   bin   Mia   Marley, deine   allerbeste   Freundin.   Jedoch   konnte   sie   das   unter   keinen   Umständen   sagen. Das war ausgeschlossen. Mollys   Stimme   klang   böse:   „Hören   Sie,   Miss,   ich   kann   Sie   orten.   Wir   wissen   beide, dass   Sie   das   Handy   gestohlen   haben.   Entweder   Sie   geben   es   noch   heute   mit   einer Entschuldigung   zurück,   oder   ich   verständige   die   Polizei.   Dann   sind   Sie   spätestens morgen   das   Handy   los   und   wenn   Sie   Glück   haben   und   Sie   kooperativ   sind,   gibt   es nur eine kleine Strafe dazu. Andernfalls ...“ Musste    Molly    immer    so    übertreiben?    Mia    konnte    sich    ihre    Freundin    genau vorstellen,   wie   sie   am   Telefon   keifte   und   hoffte,   dass   ihr   Bluff   funktionierte.   Aber   sie war echt gut in solchen Sachen. Das hatte sie schon immer meisterhaft drauf. „Ich habe es im Park gefunden.“ Etwas Besseres fiel Mia nicht ein. „Das    interessiert    mich    nicht.    Sie    werden    das    Handy    zurückgeben.“    Molly    wirkte aufgebracht. „Ja,    das    werde    ich.    Versprochen“,    sagte    Mia    leise    und    beendete    besser    das Gespräch,   bevor   sie   noch   mehr   Unsinn   erzählen   würde.   Der   Anruf   war   eine   wirklich blöde Idee. Wie ernüchternd. Leb wohl, Molly. Ich liebe dich. Sie   schob   das   Handy   zurück   in   die   Sporttasche   und   stieß   dabei   auf   den   Stapel Briefe.   In   den   vergangenen   Wochen   hatte   sie   alle   Briefe   gelesen   und   sich   ein   gutes Bild   über   Abby   und   Finley   machen   können.   Nur   ein   Brief   war   noch   ungelesen.   Also holte   sie   den   ganzen   Packen   heraus   und   legte   ihn   neben   ihre   Tasse   auf   den   Tisch. Mia   löste   die   Schleife,   das   Band   gab   nach   und   die   vielen   Briefe   verteilten   sich   über den   Tisch.   Der   unterste   Umschlag   war   stark   geknickt,   als   ob   er   bereits   mehrmals zerknüllt   und   wieder   gerade   gestrichen   wurde.   Ehrwürdig   nahm   Mia   Finleys   letzten Brief   an   Abby   in   die   Hand   und   hielt   ihn   gegen   das   Licht   der   Sonne.   Es   war   der Einzige, der bereits geöffnet worden war. Sie   erinnerte   sich   an   die   knapp   vierzig   Briefe,   die   sie   gelesen   hatte.   Die   Ersten   waren freundschaftlich,   später   wurden   sie   leidenschaftlich,   und   mit   der   Zeit   verzweifelt. Am   Ende   hätten   die   Zeilen   von   belanglosen   Urlaubskarten   stammen   können.   Da waren es längst keine Liebesbriefe mehr. Mia   war   gespannt,   ob   sich   hier   noch   etwas   ergeben   würde,   klappte   behutsam   den Umschlag auf, zog das Schreiben heraus, strich es glatt und begann zu lesen: Liebe Abby, Die   ersten   Zeilen   waren   durchgestrichen.   Mia   versuchte   dennoch,   die   Worte   zu entziffern: Heute   sind   es   wieder   nur   fünf   Grad.   Die   Nächte   werden   kürzer   und   Josh   ist   vom College geflogen. Mal sehen, was es heute zum Mittagessen gibt. „Ja,   Finley“,   dachte   Mia.   Diesen   belanglosen   Kram   hätte   ich   auch   durchgestrichen. Mia   rutschte   aufgeregt   auf   ihrem   Sitz   herum   und   streckte   ihren   Rücken   gerade durch.   Sie   sah   mit   geschlossenen   Augen   in   die   Sonne,   genoss   die   Wärme   und   sah auf den Brief zurück. Sie las weiter. Ich   habe   mich   auf   die   Arbeit   gestürzt,   hielt   mich   fern   der   Lust   und   habe   mich   der Sonne    entzogen,    nur    um    festzustellen,    dass    etwas    was    man    liebt,    durch    nichts vergessen   werden   kann.   Mein   Herz   ist   zerbrochen.   Es   hat   die   Ungewissheit   der Sehnsucht      und      das      ungestillte      Verlangen      nach      dir,      ohne      Aussicht      auf Erkenntlichkeit, nicht schadlos überstanden. Warum   ich   dir   diesen   Brief   schreibe,   ist   mir   selbst   völlig   unklar.   Denn   ich   bin   sicher, dass   auch   dieses   Schreiben   ohne   Widerhall   in   Vergessenheit   gerät.   Ich   habe   lange darüber   nachgedacht,   und   heute   ist   der   Tag   gekommen,   an   dem   ich   abschließen werde.   Ich   schließe   mit   dem   Schreiben   ab   und   mit   meiner   Sehnsucht   und   unserer Liebe.   Ich   kann   so   nicht   weiter   machen.   Inzwischen   bin   ich   mir   sicher,   dich   gänzlich verloren zu haben. In   den   vergangenen   Monaten   habe   ich   dir   einige   Male   berichtet,   dass   ich   immer wieder   von   zwei   Geistern   geträumt   habe.   Heute   habe   ich   einen   davon   in   Fleisch   und Blut   gesehen.   Der   Geist,   oder   besser   gesagt   die,   die   sich   selbst   kleine   Fee   nannte, war   eine   junge   Frau.   Bitte   glaube   jetzt   nicht,   dass   ich   nach   einem   anderen   Mädchen Ausschau halte. Aber, ich schwöre, dass sie ein Geist aus meinen Träumen war. Jedenfalls   hat   sie   mich   im   College   besucht   und   wollte   mir   etwas   über   das   Leben erzählen.   Diese   Begegnung   war   surreal   und   überaus   ergreifend.   Sie   ließ   mich   an meinem   Verstand   zweifeln.   Wie   du   weißt,   glaube   ich   nicht   an   Geister.   Als   Beweis   für ihre   reale   Existenz   halte   ich   jedoch   einen   Ring   in   der   Hand,   den   sie   mir   hinterließ. Angeblich   soll   er   den   Regenbogen   der   Hoffnung   und   Erfüllung   bringen   und   solche verrückten   Dinge.   Da   ich   weder   Zauberei   oder   Aberglaube   für   bare   Münze   nehme, noch   daran   glaube,   dass   mir   das   Leben   wohlgesonnen   ist,   kann   ich   gut   auf   das Geschenk   verzichten.   Falls   in   dieser   Welt   aber   doch   das   Glück   oder   die   guten   Kräfte existieren,   möchte   ich   dir   diesen   Ring   schenken,   liebste   Abby.   Dir,   meiner   Illusion des   Glücks.   Der   Ring   soll   für   all   jene   sein,   die   sich   aufgegeben   haben   und   nach   dem Zauber der Liebe suchen. So, jedenfalls sagte es die Fee. Vielleicht   bringt   er   den   Zauber   in   dein   Leben,   einen   Zauber,   den   ich   längst   verloren habe.   Du   sollst   wissen,   egal   was   zwischen   uns   vorgefallen   ist   -   und   ich   weiß,   es waren   nicht   nur   gute   Tage   -   bin   ich   unermesslich   dankbar   für   deine   Freundschaft und   deine   Liebe.   Und   ich   bin   überzeugt   davon,   dass   niemand   deinen   Platz   jemals einnehmen kann. Du   hast   mich   zu   einem   besseren   Menschen   gemacht.   Durch   dich   habe   ich   erfahren, dass    Wolken    Paläste    sind,    Schmetterlinge    pure    Energie    und    das    Funkeln    des Wassers   Diamanten.   Deine   Liebe   hat   mich   reich   gemacht.   Reicher   als   alles   Gold   der Erde    es    vermag.    Aber    heute    musste    ich    erkennen,    dass    ich    dieses    Reichtums beraubt wurde. Nun habe ich nichts mehr zu verlieren. Ich bin allein. Deswegen   breche   ich   das   College   ab.   Ich   weiß   nicht,   wohin   ich   gehe   oder   was   ich machen werde, aber ich weiß, dass ich eines neuen Lebens bedarf. So   gerne   ich   auch   an   deine   Sanftmut,   deine   Harmonie   und   deine   feurige   Stärke zurückdenke, so sehr muss ich jetzt loslassen, um wieder auf die Füße zu kommen. Die   Erinnerungen   an   dich   werden   mich   gewiss   noch   eine   Zeit   begleiten.   Aber   ich werde lernen zu vergessen. Das    ist    alles,    was    ich    dazu    sagen    kann.    Mit    diesen    Zeilen    schließe    ich    unser gemeinsames   Kapitel   und   gebe   dich   aus   meinem   Herzen   frei.   Ich   werde   von   nun   an auf    die    Regentage    warten,    an    denen    ich    erhobenen    Hauptes    weinen    kann    und niemand meine Tränen sieht. Lebe wohl, Abby Lund, meine erloschene Liebe. Dein Finley Harrison. Dicke   Tränen   tropften   auf   den   Brief,   neben   ebenso   große,   längst   eingetrocknete Flecken.   Ihr   Mund   bebte,   obwohl   Mia   krampfhaft   dagegen   ankämpfte.   Es   war   ihr peinlich,    in    der    Öffentlichkeit    ungezügelt    zu    weinen,    doch    sie    konnte    es    nicht unterdrücken   und   blickte   mit   weit   aufgerissenen   Augen   auf   das   gegenüberliegende Ufer.    Ihr    Blick    war    verschwommen    und    sie    tupfte    sich    die    Nässe    mit    ihrem Handrücken   ab.   Dann   schnäuzte   sie   kräftig   in   eine   Serviette   und   sah   wieder   zum Brief.   Jetzt   wusste   sie,   warum   Finley   so   verzweifelt   war.   Seine   Arroganz   war   der Schutzmantel um einen weichen Kern. In   der   Hoffnung,   den   Ring   zu   finden,   so   wie   er   es   geschrieben   hatte,   nahm   Mia   den Briefumschlag   und   strich   ihn   glatt.   Sie   erkannte   noch   die   Umrisse,   die   der   Ring   in den   Umschlag   gedrückt   hatte,   doch   er   war   nicht   da.   Möglicherweise   wurde   er   von der    Person    herausgenommen,    der    ihn    einst    geöffnet    und    der    auch    die    Tränen hinterlassen   hatte.   War   es   vielleicht   Abby   selbst?   Aber   wenn   sie   diesen   Brief   gelesen hatte,   warum   hat   sie   Finley   nicht   gesucht   und   alles   aufgeklärt?   Oder   hatte   sie   das und   ihn   nicht   gefunden?   Warum   war   nur   dieser   Brief   geöffnet,   und   wie   kamen   sie   in ihr Schlafzimmer? Diese   und   weitere   Fragen   blieben   offen   und   spornten   Mia   an,   nach   einer   Lösung   zu suchen.   Bevor   sie   sich   wieder   an   die   Arbeit   machen   wollte,   bemerkte   sie   ein   Zeichen im     Haarschopf     einer     Frau.     Es     war     ein     Dharmachakra,     das     Symbol     der buddhistischen   Lehre,   das   sie   zwei   Tische   weiter   auf   dem   Hinterkopf   trug.   Mia   ließ das Chaos auf ihrem Tisch zurück und ging neugierig zu ihr herüber. „Guten   Tag.   Ich   bin   Mia   Marley.“   Sie   stellte   sich   neben   ihren   Tisch.   „Ich   habe   das   Rad der Lehre gesehen.“ Sie zeigte auf ihre Haare. Die   Frau,   etwa   Mitte   vierzig,   blond   und   mit   Brille,   blickte   zu   ihr   auf.   Sie   hatte   ein freundliches   rundes   Gesicht   mit   spitzem   Kinn.   Mit   einer   Geste   bat   sie   Mia,   sich   zu setzen.   „Ich   war   Mia   Marley“,   sagte   die   Blondine   mit   dunkler   aber   angenehmer Stimme. „Was?“ Mia verstand nicht. „Victoria     Peña.     Sie     sind     nicht     mehr,     Schätzchen.     Sie     müssen     jetzt     die Vergangenheitsform wählen.“ Sogleich fragte sie: „Haben Sie schon einen Meister?“ „Ich   habe   davon   gehört.   Aber   nein,   nicht   dass   ich   wüsste“,   sagte   Mia.   „Vielleicht   ist es   Elin   Barker.   Von   ihr   habe   ich   eine   Aufgabe   erhalten   und   sie   hat   mir   einiges erzählt.“ „Barker?“   Sie   sah   erschrocken   aus,   hüstelte,   riss   sich   zusammen   und   sagte:   „Ja, Barker ist ein Meister.“ Sie tippte mehrfach auf den Tisch. „Setzen Sie sich.“ Mia war überaus wissbegierig. „Wie lange sind Sie bereits tot?“ „Leise.   Lassen   Sie   solche   Äußerungen   in   der   Öffentlichkeit.   Die   Lebenden   wissen nichts   von   uns,   also   stellen   Sie   keine   Fragen   und   erzählen   Sie   nichts,   was   uns   als Verrückte dastehen lässt. Wir befinden uns im Between, okay.“ „Also,   Victoria.   Wie   lange   leben   Sie   bereits   im   Between?“   Mia   sprach   leiser   und setzte sich. „Etwas   über   sieben   Monate.   Und   schauen   Sie   mal   nach   oben.“   Sie   zeigte   in   den Himmel. „Was soll da sein?“ Mia konnte nichts Ungewöhnliches entdecken. „Sehen   Sie,   dort   zwischen   den   kleinen   Wolken.“   Sie   zeigte   in   den   Himmel.   „Dort drüben,    die    Wolke,    die    etwas    von    den    anderen    entfernt    steht.    Können    Sie    das sehen?“ „Ja, ein Vogelschwarm. Sind das Chamtoren?“ Victoria nickte. „Exakt. Es werden jeden Tag mehr. Ich glaube, es ist bald so weit.“ „Für Sie? Kommen die Dinger, um Sie zu holen?“ „Ja, ich denke schon.“ „Barker sagte, dass es das schlechte Ende wäre.“ Mia sah weiter in den Himmel. „Das stimmt. Aber ich habe meine Aufgabe nicht gelöst.“ Mia blickte sie jetzt an. „Sie brauchen sich nur zu erinnern. Das wird sie vertreiben.“ „Keine   Chance.   Ich   kann   mich   nicht   erinnern.   Ich   weiß   nicht   mal,   wer   ich   einmal   war. Da ist nichts.“ „Und die Aufgabe? War die zu schwer?“ „Nicht   schwer.“   Sie   überlegte.   Anscheinend   suchte   sie   nach   den   richtigen   Worten. „Meine   Aufgabe   war   es,   ...,“   Victoria   sprach   nicht   weiter   und   schaute   sich   um,   ob   sie belauscht   wurden.   „Ich   kann   Ihnen   meine   Aufgabe   nicht   anvertrauen.   Nicht,   solange ich nicht weiß, wer Sie sind.“ „Wer   soll   ich   schon   sein?   Sagen   Sie,   wie   viele   gibt   es   von   uns   überhaupt?“   Mia   zuckte reinen Gewissens mit den Schultern. „Es sind nicht besonders viele. Ich schätze mal eintausend.“ Mia machte große Augen. „In Newport?“ „Nein, Miss Marley. Weltweit.“ „Und wie viele Meister gibt es?“ „Keine   Ahnung.   Aber   bestimmt   nicht   mehr   als   zehn,   vielleicht   fünfzehn.   Die   Meister leben   in   Abgeschiedenheit.   Jeder   für   sich.   Denn   sie   befinden   sich   in   großer   Gefahr. Es   gibt   eine   Art   Jäger,   die   sie   beseitigen.   Und   weil   es   so   wenige   davon   gibt,   haben auch   längst   nicht   alle   Betweens   eine   Aufgabe.   Es   sind   diejenigen,   die   manchmal   das Dharmachakra   tragen.   So   können   wir   uns   finden.“   Victoria   legte   ihre   Hand   auf   die von Mia. „Sind Sie neu hier?“ „Seit ungefähr einer Woche. Aber ich weiß es erst seit gestern.“ „Geht es Ihnen gut damit? Ich meine, wie haben Sie es verkraftet?“ „Schon    okay.    Irgendetwas    hatte    ich    seit    Tagen    gespürt.    Irgendwie    war    es    eine Erleichterung,   als   ich   es   erfuhr.   Richtig   realisieren   konnte   ich   es   allerdings   bisher nicht. Auf so etwas wirst du schließlich nicht vorbereitet.“ „Ich   weiß   genau,   was   Sie   meinen.   Ich   habe   Wochen   gebraucht,   um   mit   dem   Heulen aufzuhören.    Dann    habe    ich    mir    gesagt:    Die    meisten    treten    einfach    so    ab    und bekommen keine zweite Chance. Diese Leute müssten heulen, nicht ich.“ Mia   ging   so   viel   durch   den   Kopf,   sie   wusste   gar   nicht,   was   sie   als   erstes   fragen   sollte. Schließlich   war   sie   noch   nie   jemandem   wie   ihr   begegnet.   Also   ging   sie   es   langsamer an. „Wollen wir einen Eisbecher bestellen?“, fragte Mia. „Nein, ich esse doch nicht.“ Victoria wirkte nahezu entsetzt. „Aber wir sitzen in einem Café. Da wäre es nur anständig, ...“ Victoria   schnitt   ihr   das   Wort   ab   und   sagte   scharf:   „Wir   brauchen   kein   Essen.   Es   ist besser, Sie gewöhnen sich daran.“ Mia gefiel der Gedanke nicht. „Sollten wir uns nicht duzen?“ „Klar, hab nichts dagegen.“ Sie reichten sich die Hände. „Seit wann hast du nichts mehr gegessen, Victoria?“ „Im Between? Da habe ich überhaupt noch nie etwas gegessen. Wozu auch?“ „Weil   es   Spaß   macht!“,   sagte   Mia   mit   glänzenden   Augen.   „Es   erinnert   dich   an   das Leben. Mir gibt es Halt und ein wenig Normalität.“ „Ja,   aber   was   macht   es   für   einen   Sinn,   den   Leuten   das   Essen   wegzunehmen?   Und falls   du   Hunger   verspürst,   entsteht   der   nur   aus   der   Erinnerung.   Du   brauchst   das nicht. Vertraue mir.“ „Schon   möglich.“   Mia   erhob   sich   vom   Stuhl.   „Warte,   ich   zeige   dir,   was   es   für   einen Sinn    macht.“    Sie    lief    über    die    Terrasse    durch    die    aufgeschobene    Glasfront    ins Hauptgebäude. Nach einer Weile kam sie mit zwei üppigen Eisbechern zurück. Beide   Gläser   besaßen   lange   Stiele   und   waren   mit   verschiedenen   Sorten   Eis,   Sahne und   Früchten   gefüllt.   Der   eine   war   mit   Kiwi,   frischer   Orange   und   Minze   garniert,   der andere   mit   Schokolade,   Kirschen   und   Blaubeeren.   Oben   steckten   jeweils   ein   kleines Waffelherz, Löffel und Schirmchen darin. „Die   kann   ich   nicht   mehr   zurückgeben,“   beugte   Mia   jeglicher   Diskussion   vor.   „Also, welchen magst du?“ Victoria zögerte. „Nein wirklich. Das ist total unsinnig.“ „Aber schaden kann es doch nicht, oder?“ „Nein, schaden wird es nicht.“ Mia   grinste.   „Dann   lass   uns   heute   unvernünftig   sein.   Also,   welcher   soll   es   sein?“   Sie hob die Eisbecher abwechselnd an. Victoria deutete auf den Schokobecher. „Na gut, ausnahmsweise.“ Mia schob ihr den Schokobecher zu. „Ich   zeige   dir,   wie   man   isst“,   sagte   Mia,   auch   wenn   sie   natürlich   wusste,   dass   es Victoria nicht vergessen hatte. Mit dem Löffel in der Hand saß Victoria wie versteinert vor dem Eisbecher. „Schau,   es   ist   ganz   leicht.“   Mia   nahm   den   ersten   Löffel,   leckte   sich   genüsslich   die Lippen   und   stöhnte   gespielt   vor   Wonne.   Dann   nahm   sie   erneut   eine   Löffelspitze und   führte   ihn   langsam   zu   ihrem   Mund.   „Das   kannst   du   auch.“   Sie   schmunzelte verführerisch. Noch   einige   Male   schaute   Victoria   ihr   zu   und   tat   es   ihr   gleich.   Das   erste   Schokoeis landete   mit   einer   Kirsche   in   ihrem   Mund   und   löste   eine   Geschmacksexplosion   aus, wie   sie   einst   einen   Orgasmus   erlebte.   Mia   konnte   ihr   deutlich   ansehen,   wie   ihr ganzer   Körper   reagierte.   Victoria   schloss   ihre   Augen,   um   sich   vollständig   auf   dieses Erlebnis    einzulassen.    Offenbar    erledigte    ihr    Gaumen    endlich    wieder    die    Arbeit, wonach   er   so   lange   gelechzt   hatte   und   übertrug   das   wohlige   Kribbeln   vom   Gaumen über die Speiseröhre in den Magen und den ganzen Körper. Mia riss sie viel zu früh aus diesem Hochgefühl: „Und, wie war das?“ „Wie das war?“, fragte Victoria wie unter Drogen. „Ich hatte ja keine Ahnung!“ „Na, siehst du.“ Mia strahlte. „War doch gar nicht so schwer.“ Victoria   war   in   den   Genuss   vertieft.   Sie   reagierte   nicht   mehr   auf   Mia,   aß   ihr   Eis   und war letzten Endes viel früher fertig als Mia. „Meine     Aufgabe     ist     es,“     fing     Mia     an     und     kaute,     „ein     altes     Liebespaar zusammenzubringen,   das   sich   in   ihrer   Jugend   verliebt   und   aus   den   Augen   verloren hat.   Ich   bin   derzeit   auf   der   Suche   nach   den   beiden.   Doch   ich   habe   echt   nicht   viel herausgefunden. Nur jede Menge alte Briefe und einen Schulordner.“ „Manchmal   sind   die   Aufgaben   nicht   einfach.   Kann   ich   dir   irgendwie   helfen?“   Victoria wischte sich die Lippen mit dem Handrücken ab. „Klar, gerne. Wenn du Zeit hast.“ Diese Hilfe nahm Mia gerne an. „Ich   habe   doch   sonst   nicht   viel   zu   tun.   Nur   muss   ich   am   achtzehnten   Juli   nach London. Dort ist am Piccadilly Circus das europäische Treffen der Betweens.“ „Ein Treffen?“ Das interessierte Mia. „Ja,    es    findet    alle    drei    Monate    statt    und    dient    der    Kommunikation,    um    Leute kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen, und so etwas.“ „Hört sich spannend an. Kann ich dich begleiten?“ „Klar,    alle    Betweens    sind    willkommen.    Auf    dem    letzten    Treffen    konnten    nicht besonders viele dabei sein. Wir freuen uns auf jeden, der kommt.“ „Vielleicht kommt Nick auch?“ Mia leckte den Löffel ab. „Wer ist Nick?“ „Nick   Cromwell,   mein   Verlobter.   Wir   sind   gemeinsam   im   Between   gelandet.   Er   hat sich   verdrückt.   Dieser   ganze   Kram   mit   dem   Tod   und   der   Unsterblichkeit   ist   ihm   über die Ohren gewachsen. Keine Ahnung, wo er ist und wie es ihm geht.“ „Das    ist    die    beste    Gelegenheit,    die    du    kriegen    kannst.    Schön!    Wir    gehen    also gemeinsam nach London.“ Die   beiden   verbrachten   den   restlichen   Nachmittag   im   Café.   Gemeinsam   arbeiteten sie   Finleys   Ordner   und   die   Briefe   durch.   Dabei   sortierten   sie   die   Belege   nach   Namen und   Orten   und   machten   sich   Notizen   zu   allen   relevanten   Daten.   Sie   aßen   einen weiteren   Eisbecher   und   tranken   Tee,   Kaffee   und   Schokolade   mit   Sahnehaube.   Die Geschichten,   die   sie   sich   erzählten,   reihten   sich   aneinander   wie   eine   Perlenkette, und sie lachten und gestikulierten, bis alle Unterlagen durchforstet waren. Am   Nachmittag   zeigte   Victoria   auf   ihr   gemeinsames   Resultat.   Es   war   eine   kurze   Liste mit   Namen   und   lückenhaften   Angaben.   „Mehr   haben   wir   nicht.“   Sie   schob   die   Briefe zusammen   und   klappte   den   Ordner   zu.   „Ich   verspreche   mir   nicht   allzu   viel   davon, aber   telefonieren   wir   alle   ab   und   sehen,   was   dabei   herauskommt.   Die   Akten   sind einfach zu alt.“ „Es ist ein Anfang.“ Verschmitzt schaute Victoria Mia an: „Wollen wir noch mal?“ Mia schmunzelte. „Du meinst ...?“ Sie nickte und ein breites Schmunzeln legte sich über ihr Gesicht. Gleichzeitig   schnippten   ihre   Hände   in   die   Höhe.   „Zwei   Eisbecher   bitte“,   sagten   sie   im Chor   und   mussten   herzhaft   lachen.   Sie   waren   gute   Freundinnen   geworden   und wollten für immer zusammenbleiben. Noch   bevor   die   Eisbecher   kamen,   wurde   es   von   einem   Augenblick   auf   den   anderen eiskalt    um    sie    herum.    Ein    Geräusch    wie    reißendes    Papier,    nur    dumpf    und metallisch,   war   zu   hören   und   beide   schauten   im   selben   Augenblick   nach   oben.   Ein großer Schwarm Chamtoren bewegte sich in rasender Geschwindigkeit auf sie zu. „Ich   bin   den   Dingern   im   Zug   begegnet.   Sie   haben   mir   bei   einem   Angriff   geholfen“, sagte Mia. „Das waren bestimmt nur zwei davon.“ Victoria wirkte ängstlich. „Stimmt, woher weißt du das?“ „Zwei sind immer Kundschafter, ein ganzer Schwarm wird dich holen.“ „Sie kommen auf uns zu.“ Mia erhob sich und schaute weiter nach oben. „Ich fürchte schon. Ich habe nie gewollt, dass es auf diese Weise endet.“ „Lauf!“,   schrie   Mia   und   ihre   Haare   wehten   wild   zu   allen   Seiten   und   peitschten   ihr   ins Gesicht. „Bring dich in Sicherheit.“ Victoria   war   wie   versteinert.   „Nein,   es   ist   zu   spät,   Mia,   meine   Freundin.   Es   ist   zu spät.“   Sie   sah   Mia   an.   „Niemand   kann   ihnen   entkommen.   Egal,   wohin   du   läufst.“   Der Himmel    verdunkelte    sich    rasend    schnell.    Wo    gerade    noch    die    Sonne    schien, huschten   dunkle   Schatten   über   ihre   Köpfe   hinweg.   Elektrisierendes   Knistern   mengte sich zum Pfeifen des Windes und dem tobenden Lärm. „Meine   Aufgabe,   Mia   ...“,   Victoria   musste   schreien,   damit   ihre   Stimme   zu   hören   war. „Meine   Aufgabe   war   es,   Miss   Barker   zu   töten.   Ich   habe   sie   nicht   gefunden.   Und selbst    wenn,    hätte    ich    es    nicht    tun    können.    Jetzt    werde    ich    dafür    zum    ewigen Kreislauf    des    Leidens    verdammt.    Aber    ich    bin    mir    sicher,    dass    ich    die    richtige Entscheidung   getroffen   habe.   Denn,   meine   Freundin,   selbst   im   Between   hast   du stets eine Wahl.“ Mia   umarmte   sie.   „Es   tut   mir   so   leid.   Können   wir   nichts   dagegen   unternehmen?“, schrie   Mia   gegen   den   Lärm.   Gänsehaut   überzog   ihren   Körper   und   fürchterliche Angst   baute   sich   auf.   „Wer   hat   dir   so   einen   bestialischen   Auftrag   gegeben?“,   kämpfte sie   brüllend   gegen   den   Lärm   an.   Einzelne   Chamtoren   kreisten   um   sie   herum   und Victoria stieß Mia von sich. „Geh! Schnell, du kannst nichts tun.“ Mia   torkelte   zurück   und   brüllte:   „Von   wem   hast   du   den   Auftrag   erhalten?   Es   ist wichtig.“ „Es   war   ...“   Das   Getöse   überstimmte   Victoria.   Mia   verstand   ihre   Worte   nicht   mehr, jedoch   hörte   es   sich   so   an   wie   Wasa   oder   Wanna.   Für   den   Bruchteil   einer   Sekunde raste   der   Schwarm   an   Mia   vorbei,   umschloss   Victoria,   und   Mia   hörte   Geschrei   und erbärmliches   Winseln   von   unzähligen   Männern,   Frauen   und   Kindern   im   Sturm.   Die schwarze   kalte   Wolke   raste   über   die   Terrasse   hinweg   und   drehte   hinter   dem   Café nach   oben   in   den   Himmel   ab.   Dann   war   alles   still,   als   ob   Mia   die   Ohren   abgeschaltet wurden.   Die   Sonne   schickte   ihre   Wärme   auf   die   Terrasse   und   die   Kälte   und   der Sturm   lösten   sich   so   schnell   auf,   wie   sie   gekommen   waren.   Victoria   war   nicht   mehr da.   Ihr   Stuhl   lag   umgekippt   auf   der   Seite   und   war   mit   einer   dünnen   Eisschicht überzogen. Mit   dem   Zeigefinger   strich   Mia   über   das   glatte   Eis,   welches   in   der   Sonne   rasch   zu Wasser   wurde   und   zu   verdunsten   begann.   Sie   hatte   Victoria   in   der   kurzen   Zeit,   in der   sie   sich   kannten,   in   ihr   Herz   geschlossen.   Und   solange   sie   einen   Platz   in   ihrem Herz hatte, war sie nicht vergessen. Am    Horizont    entfernte    sich    der    Schwarm,    der    sich    weit    oben    bei    den    Wolken auflöste und sich abrupt in alle Richtungen zerstreute. Der   Kellner   brachte   die   bestellten   Eisbecher   und   stellte   sie   auf   den   Tisch   vor   Mia   ab. Er   richtete   den   umgefallenen   Stuhl   auf   und   ging   zum   Haus   zurück.   Mia   starrte   auf die   Eisbecher,   die   hübsch   mit   Früchten   und   Schokolade   dekoriert   waren.   Darüber lag    die    Sahne    und    die    Waffelherzen    steckten    darin.    Sie    brachte    keinen    Bissen herunter. Sie würde nichts mehr essen. Nie wieder. Zehn   Minuten   nachdem   Mia   das   Café   verlassen   hatte,   standen   die   Eisbecher   noch immer    auf    ihrem    Platz.    Das    Eis    war    in    der    herrlichen    Sommersonne    zu    einem einheitlichen Brei zerlaufen und die Waffelherzen waren untergegangen.

Rezensionen

Angenehmer Schreibstil

Perry    Payne    überzeugt    durch    einen    her- vorragenden    Schreibstil    der    an    Spannung nicht    zu    wünschen    übrig    lässt.    Das    Buch fesselte   mich   direkt   von   der   ersten   Sekunde an   und   das   ist   bei   mir   äußerst   schwierig.   Das Buch    liest    sich    sehr    leicht    und    ist    in    einer angenehmen       Sprache       verfasst       -       die einzelnen   Kapitel   flossen   förmlich   dahin.   Die     Handlungen     sind     bis     auf     ein,     zwei Ausnahmen   durchweg   logisch.   Die   Story   war für   mich   etwas   neues   aber   einen   richtigen Fantasybezug hatte es für mich jetzt nicht so. …   Der   spannende   Schreibstil   ist   einzigartig und macht das Buch zu etwas besonderem. (ramo auf Lovelybooks)

Einfühlsam und liebevoll erzählt

Die       Handlung       ist       äußerst       fesselnd, unvorstellbar    und    doch    faszinierend.    Das Kopfkino    ratterte    nur    so.    Einfühlsam    und liebevoll     hat     Perry     Payne     die     relevanten Protagonisten    beschrieben    und    so    konnte ich    mich    sehr    gut    in    Mia    hinein    versetzen und     ihre     Gefühle     und     Gedanken     nach- vollziehen.   Mit   einem   gewohnt   leichten   und lockeren    Schreibstil    führt    der    Autor    durch diese Geschichte. Wieder   hat   es   Perry   Payne   geschafft,   mich mit    seinem    Buch    zu    beeindrucken    und    zu überzeugen.        Dieser        spannende        und außergewöhnliche   Roman   bekommt   von   mir 5      Sterne      und      eine      ganz      klare      Lese- empfehlung. (sihlo auf Weltbild)

Das wichtigste ist der Liebe zu

vertrauen

Es    ist    wirklich    eine    spannende    Geschichte mit        vielen        spannenden        Wendungen. Spannend,   emotional   und   nimmt   einen   mit auf eine Reise. Ich bin wirklich begeistert. Ich     habe     in     letzter     Zeit     kaum     so     ein spannendes    Buch    gelesen    wie    dieses.    Mal eine   neue   Art   von   Geschichte   -   es   gefällt   mir sehr. (Yooha auf Lovelybooks)

Sehr schöne und emotionale

Geschichte

…    aber    ich    kann    wirklich    jedem    ans    Herz legen dieses tolle Buch zu lesen. (Vivian auf Amazon)

Briefe einer immer währenden

Liebe

Ein    junges    Paar,    das    zu    sehr    von    äußeren Einflüssen   geleitet   wird,   sieht   sich   am   Ende ihrer   Beziehung.   Eine   Versöhnungsreise   soll die   Beziehung   retten,   doch   beide   finden   sich in    einem    unglaublichen    Abenteuer    wieder. Können    sie    die    Höhen    und    Tiefen    ihrer turbulenten    Liebe    überwinden    und    ewiges Glück finden? Die    Geschichte    zeigt    wunderbar    auf,    was wirklich    wichtig    im    Leben    ist.    Der    Autor nimmt    uns    auf    eine    fantastische    Reise    zu den Geheimnissen von Leben und Tod mit. Gespickt   mit   Details   an   den   richtigen   Stellen, ist     die     Geschichte     alles     andere     als     ein langweiliger   Schmöker   einer   Romanze.   Jedes einzelne    Kapitel    ist    derart    spannend,    dass man nur kaum das nächste erwarten kann. Das Buch ist absolut empfehlenswert. (Diana M auf Amazon)

Ich als bekennende Nicht-

Fantasy-Leserin war völlig

fasziniert!

Der    Titel    „Briefe    an    Abby“    suggeriert    eine Liebesgeschichte.      Beschrieben      wird      das Buch    mit    „Eine    Geschichte    voller    Gefühle, Zuversicht    und    dem    Unvorstellbaren.    Und eine    Geschichte    über    das    Leben    und    den Tod“.   Da   ich   mich   vorab   etwas   mit   dem   Buch beschäftigt    habe,    habe    ich    aufgrund    der Beschreibung      eine      Liebesgeschichte      mit paranormalen     Elementen     erwartet.     Eine Liebesgeschichte    habe    ich    eigentlich    auch bekommen.    Aber    dieses    Buch    ist    so    viel mehr:      Liebe,      Mystik,      Leben      und      Tod, Paranormalität   und   ganz   viel   Fantasy.   UND ICH           HASSE           FANTASY.           Zumindest normalerweise.   Denn   dieses   Buch   hier   hat mich     außerordentlich     gefesselt,     und     das trotz   den   Fantasyelementen.   Das   ist   absolut erstaunlich! Doch   um   was   geht   es   hier   eigentlich?   Das   ist zugegebenermaßen      etwas      schwierig      zu beschreiben.         Protagonistin         Mia         ist gestorben,    und    das,    ohne    es    gemerkt    zu haben.     Ihr     Verlobter     Nick     ist     bei     ihr     - ebenfalls    tot.    Die    beiden    sind    in    einer    Art Zwischenwelt   -   dem   Between   -   gelandet.   Um erlöst   zu   werden,   müssen   sie   eine   Aufgabe erfüllen,     die     da     lautet,     Fin     und     Abby zusammenzubringen.    Diese    hatten    sich    im Schulalter   kennen-   und   lieben   gelernt.   Doch Abby   hat   irgendwann   Jake   geheiratet.   Fin   hat ihre    Liebe    nie    vergessen,    sich    sein    Leben lang   nach   Abby   verzehrt   und   ihr   viele   Briefe geschrieben.       Doch       er       hat       sie       nie wiedergesehen.    Das    genau    sollen    Mia    und Nick ändern. Als    Leserin    habe    ich    die    beiden    auf    ihrer Suche   begleitet   und   dabei   viel   Spannendes erlebt.   Habe   ich   schon   erwähnt,   dass   ich   das Genre   Fantasy   überhaupt   nicht   mag?   Dieses Buch   gehört   aber   genau   in   diese   Kategorie, auch      wenn      der      Titel      etwas      anderes suggeriert.   Und   es   ist   unglaublich,   aber   die Geschichte    hat    mich    einfach    nicht    mehr losgelassen    und    mich    in    einen    Leserausch versetzt,      der      seinesgleichen      sucht.      Ich konnte   das   Buch   kaum   mehr   aus   der   Hand legen.   Die   Wendungen   waren   meist   absolut unerwartet   und   ich   habe   von   der   ersten   bis zur letzten Seite mitgefiebert. Der    Schreibstil    ist    einfach    nur    super.    Ich konnte   mich   wunderbar   in   die   Protagonisten hinein      versetzen      und      habe      mit      ihnen gefiebert und gekämpft. … Diese     Fantasygeschichte     ist     einfach     nur grandios!     Also,     Ihr     lieben     Liebesroman- leserInnen,   traut   Euch   hier   mal   ran!   Ich   fasse es   selbst   nicht,   aber   ich   vergebe   hier   5   von   5 Punkten! (jutscha auf Amazon)

Toller Roman - spannend vom

Anfang bis Ende!

Der   erste   Eindruck   täuscht,   es   handelt   sich nicht um einen reinen Liebesroman! Der   Autor   hat   geschickt   Fantasy,   Mystik   und ganz   normale   Alltagsgeschichten   um   Liebe, Eifersucht        und        Intrigen        miteinander verwoben. Die   Kerngeschichte   um   die   unerfüllte   Liebe eines       Paares,       hat       dann       doch       noch überraschender        Weise,        einen        guten Ausgang. Mit   etwas   Fantasie   kann   man   sich   dank   des guten   Schreibstiles   in   die   Geschichte   hinein versetzen   und   man   lebt   und   leidet   mit   den Personen. Kurzweil   kommt   kaum   auf,   denn   das   letzte Kapitel   ist   genau   so   spannend   geschrieben, wie die Kapitel davor. Eins    kann    der    Leser    klar    erkennen:    Lebe Dein   Leben   hier   und   jetzt,   denn   schnell   kann es zu Ende sein! Meine   Bewertung   deshalb:   Uneingeschränkt Lesenswert! (tv-tucangua-07 auf Amazon)

Geheimnisvoll

Als   Leser   möchte   ich   den   beiden   raten   sofort wieder   abzureisen.   Es   wirkt   geheimnisvoll,   ... Mia ist mir sympathisch. (Literauturcocktail auf Lovelybooks)

Spannend

Das   ganze   Dorf   bewahrt   ein   Geheimnis,   aber immer   mehr   Ungewöhnliches   wird   deutlich. Ich finde das Ganze sehr spannend. (EvaAnschau    während    der    Leserunde    auf Lovelybooks)
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Ankündigungstrailer

zum Buch

Buchbeschreibung: Nach   einem   tödlichen   Unfall   landen   Mia   und   Nick   in einer   Zwischenwelt,   zwischen   dem   Leben   und   dem Tod.   Dort   sollen   sie   noch   eine   Aufgabe   erledigen, um    der    ewigen    Verdammnis    zu    entkommen.    Aus einem   Stapel   alter   Liebesbriefe   sollen   sie   das   Paar finden   um   die   es   dort   geht   und   prüfen,   ob   sie   ihre Liebe   inzwischen   gefunden   haben.   Doch   die   Briefe sind   über   50   Jahre   alt   und   die   Suche   gestaltet   sich schwieriger   als   gedacht.   Außerdem   haben   sich   Mia und   Nick   nicht   mehr   viel   zu   sagen,   ihre   Hochzeit wurde     abgeblasen     und     sie     würden     sich     gerne trennen.       Aber       diese       Aufgabe       müssen       sie gemeinsam erledigen. Auf   ihrer   Reise   treffen   sie   auf   interessante   Leute und   neue   Erkenntnisse,   die   ihr   Leben   völlig   auf   den Kopf   stellen.   Es   sieht   nicht   danach   aus,   dass   sie   ihr Ziel   noch   erreichen   und   die   Zeit   läuft   ihnen   davon. Doch    dann    finden    sie    Finley,    den    Verfasser    der Briefe.   Er   ist   über   70   Jahre   alt   und   erzählt   ihnen   von seiner   unerfüllten   Liebe   zu   Abby.   Noch   wissen   sie nicht, wo Abby ist, und die Suche geht weiter. Die   Mission   beginnt   zu   scheitern   und   die   Welt   um sie   herum   zu   zerfallen,   als   ihre   Zeit   abgelaufen   ist und sie die Zwischenwelt verlassen müssen. „Briefe   an   Abby“   ist   eine   Geschichte   voller   Gefühle und   Zuversicht,   auf   der   Suche   nach   der   Liebe   und dem Sinn des Lebens.
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© Perry Payne / Amy Graham
Perry Payne Autor

Briefe an Abby

- Zwischen Leben und Tod

Tredition Während   eines   Versöhnungsurlaubes   finden   Mia   und   Nick   einen Stapel   verstaubter   Liebesbriefe.   Neugierig   folgen   sie   den   Spuren dieser   unerfüllten   Liebe   und   stoßen   auf   ihrer   ungewöhnlichen   Reise auf   eine   schreckliche   Erkenntnis,   die   alles   infrage   stellt,   woran   sie jemals geglaubt haben. Eine   gefühlvolle   Geschichte   über   eine   Welt   zwischen   dem   Leben und dem Tod. Liebe / Urban Fantasy / ca. 480 Seiten Taschenbuch: ISBN 978-3-384-04986-5 Hardcover: ISBN 978-3-384-04987-2 eBook: ISBN 978-3-384-04988-9 Großschrift: 978-3-384-04989-6 Hörprobe: Leseprobe

Waffelherzen (Kapitel 18)

Im   River   Café,   einem   sanierten   Haus   aus   den   Fünfzigern,   hatte   sich Mia   ein   ruhiges   Plätzchen   an   einem   runden   Tisch   zwischen   zwei Zypressenstämmchen   gesucht.   Die   Terrasse   ragte   ein   Stück   über das   Ufer   hinaus   und   war   mit   hübschen   weiß   lackierten   Holzstühlen ausgestattet. Mit     seinem     herrlichen     Blick     auf     den     breiten     Fluss     und     die weitläufigen   Wiesen   dahinter   war   dieses   Café   ein   Geheimtipp   unter den   Urlaubern   der   Region.   Mia   blickte   über   das   Geländer   auf   das Wasser   herab   und   nippte   am   heißen   Tee.   Sie   verfolgte   die   seichte Strömung   und   verlor   sich   in   Gedanken.   Die   Tasse   hielt   sie   weiter   in der   Hand.   Die   letzten   Wochen   waren   anstrengend   gewesen.   Es   war so unglaublich viel geschehen. Sie    trank,    hielt    inne    und    betrachtete    die    klare    Flüssigkeit    in    der Tasse.   Warum   trank   sie   überhaupt   Tee?,   fragte   sie   sich.   Es   war   doch völlig    bedeutungslos    zu    trinken.    Dafür    könnte    sie    sich    das    Geld sparen.   Nur   hatte   sie   immer   Tee   getrunken,   wenn   sie   nachdenken musste   oder   Sorgen   hatte,   und   Elin   hatte   sie   darin   bekräftigt.   Mit dem   Tee   konnte   sie   vortrefflich   abschalten   und   zur   Ruhe   kommen. Daran   hatte   auch   ihr   Tod   nichts   geändert.   Also   tat   sie,   was   sie   schon immer tat. Sie trank ihren Tee. Das   herrliche   Wetter   spielte   mit   und   sie   konnte   sich   so   viel   Zeit nehmen,     wie     sie     mochte.     In     ihrer     Brust     breitete     sich     eine ansehnliche   Wärme   aus.   Das   war   ein   Gefühl   der   inneren   Ruhe,   dass sie   selbst   zu   Lebzeiten   längst   vergessen   hatte.   Der   Drang   nach   den unzähligen    Partys    war    erloschen.    Und    ihre    Arbeit,    von    der    sie dachte,   sie   wirklich   geliebt   zu   haben,   lag   so   unendlich   weit   zurück. In   ihrem   Leben   war   der   Zustand   der   Entspannung   seit   Jahren   nicht mehr   denkbar   gewesen.   Dieses   Gefühl   musste   sie   umgehend   mit jemandem   teilen.   Auf   der   Welt   gab   es   nur   eine   Person,   die   sie   jetzt anrufen wollte: Das war Molly. Mia   griff   nach   ihrem   Handy   und   wählte   ihre   Nummer.   Molly   ging gleich ran. „Ja?“,   fragte   sie   und   wirkte   irritiert.   Sonst   waren   ihre   Begrüßungen verrückt   und   einfallsreich.   Und   nun   bekam   Mia   nur   ein   skeptisches Ja zu hören? „Es   ist   der   Traum,   Liebes!   Du   glaubst   nicht,   wo   ich   gerade   bin.   Ich sitze   in   der   Sonne   am   Flussufer   und   lasse   es   mir   so   richtig   gut gehen. Stell dir vor, ...“ Molly unterbrach sie: „Hallo? Wer sind Sie?“ „Na ich bin´s doch! Was ist los mit dir?“ Mia verstand nicht. „Woher haben Sie Mias Nummer? Was wollen Sie?“ „Aber   ich   bin   doch   ...“   Mia   verstummte   augenblicklich   und   senkte den    Kopf.    Klar    hatte    Molly    recht.    Verdammt,    was    tat    sie    da überhaupt?   Sie   war   tot.   Und   Tote   können   nicht   einfach   mit   ihren Exfreundinnen     telefonieren.     Unvermittelt     mischte     sich     in     ihre sommerliche   Stimmung   ein   flaues   Magengefühl   wie   ein   faulender Gestank   in   der   Gosse   der   Vergessenen.   Der   Übereifer   verlor   sich und   die   Stimme   sank   um   eine   Oktave.   Ihren   Zustand   konnte   sie Molly   auf   keinen   Fall   erklären.   Sie   hätte   selbst   jeden   für   total   irre gehalten,     der     auch     nur     ansatzweise     eine     derart     verrückte Geschichte erzählt hätte. „Oh!   Verzeihen   Sie   vielmals“,   versuchte   Mia   die   Situation   zu   retten. „Ich   habe   die   Nummer   von   meiner   Telefongesellschaft   erhalten.“ Das    war    eine    blöde    Ausrede,    fand    Mia    und    wurde    nervös.    Am Liebsten wollte sie auflegen. „Und,    da    haben    Sie    gleich    die    Anrufliste    dazubekommen?“,    kam wütend    aus    dem    kleinen    Lautsprecher.    „Ich    schlage    vor,    Sie erzählen   mir   jetzt   die   Wahrheit.“   Prompt   hatte   sie   Mia   ertappt.   Und das   war   kein   Wunder.   Sie   war   noch   nie   eine   gute   Lügnerin.   Also sollte   sie   besser   jetzt   auch   nicht   damit   anfangen.   Sie   stöhnte   leise. Und   egal,   wie   schlecht   es   gerade   lief,   Mollys   Stimme   zu   hören,   tat unendlich    gut.    Eigentlich    gab    es    so    viel    zu    erzählen    und    unter normalen    Umständen    hätten    sie    jetzt    stundenlang    miteinander telefoniert.   Aber   es   waren   keine   normalen   Umstände,   auch   wenn   es Mia an diesem wunderschönen Tag zeitweilig so vorkam. „Hallo, Miss“, fing Molly wieder an. „Woher haben sie Mias Telefon?“ „Ich,   ich   ...,“   stockte   Mia   und   brachte   kein   Wort   heraus.   Ihre   Kehle schnürte   sich   zusammen   und   der   Mund   wurde   trocken.   Sie   spürte, wie   die   Worte   auf   ihrer   Zunge   lagen   und   ihre   Lippen   sich   zu   formen begannen.   Ich   bin   es   doch!   Ich   bin   Mia   Marley,   deine   allerbeste Freundin.   Jedoch   konnte   sie   das   unter   keinen   Umständen   sagen. Das war ausgeschlossen. Mollys   Stimme   klang   böse:   „Hören   Sie,   Miss,   ich   kann   Sie   orten.   Wir wissen   beide,   dass   Sie   das   Handy   gestohlen   haben.   Entweder   Sie geben    es    noch    heute    mit    einer    Entschuldigung    zurück,    oder    ich verständige    die    Polizei.    Dann    sind    Sie    spätestens    morgen    das Handy   los   und   wenn   Sie   Glück   haben   und   Sie   kooperativ   sind,   gibt es nur eine kleine Strafe dazu. Andernfalls ...“ Musste   Molly   immer   so   übertreiben?   Mia   konnte   sich   ihre   Freundin genau   vorstellen,   wie   sie   am   Telefon   keifte   und   hoffte,   dass   ihr   Bluff funktionierte.   Aber   sie   war   echt   gut   in   solchen   Sachen.   Das   hatte   sie schon immer meisterhaft drauf. „Ich habe es im Park gefunden.“ Etwas Besseres fiel Mia nicht ein. „Das   interessiert   mich   nicht.   Sie   werden   das   Handy   zurückgeben.“ Molly wirkte aufgebracht. „Ja,    das    werde    ich.    Versprochen“,    sagte    Mia    leise    und    beendete besser   das   Gespräch,   bevor   sie   noch   mehr   Unsinn   erzählen   würde. Der   Anruf   war   eine   wirklich   blöde   Idee.   Wie   ernüchternd.   Leb   wohl, Molly. Ich liebe dich. Sie   schob   das   Handy   zurück   in   die   Sporttasche   und   stieß   dabei   auf den   Stapel   Briefe.   In   den   vergangenen   Wochen   hatte   sie   alle   Briefe gelesen    und    sich    ein    gutes    Bild    über    Abby    und    Finley    machen können.    Nur    ein    Brief    war    noch    ungelesen.    Also    holte    sie    den ganzen   Packen   heraus   und   legte   ihn   neben   ihre   Tasse   auf   den   Tisch. Mia   löste   die   Schleife,   das   Band   gab   nach   und   die   vielen   Briefe verteilten   sich   über   den   Tisch.   Der   unterste   Umschlag   war   stark geknickt,   als   ob   er   bereits   mehrmals   zerknüllt   und   wieder   gerade gestrichen    wurde.    Ehrwürdig    nahm    Mia    Finleys    letzten    Brief    an Abby   in   die   Hand   und   hielt   ihn   gegen   das   Licht   der   Sonne.   Es   war der Einzige, der bereits geöffnet worden war. Sie   erinnerte   sich   an   die   knapp   vierzig   Briefe,   die   sie   gelesen   hatte. Die       Ersten       waren       freundschaftlich,       später       wurden       sie leidenschaftlich,   und   mit   der   Zeit   verzweifelt.   Am   Ende   hätten   die Zeilen   von   belanglosen   Urlaubskarten   stammen   können.   Da   waren es längst keine Liebesbriefe mehr. Mia   war   gespannt,   ob   sich   hier   noch   etwas   ergeben   würde,   klappte behutsam   den   Umschlag   auf,   zog   das   Schreiben   heraus,   strich   es glatt und begann zu lesen: Liebe Abby, Die   ersten   Zeilen   waren   durchgestrichen.   Mia   versuchte   dennoch, die Worte zu entziffern: Heute   sind   es   wieder   nur   fünf   Grad.   Die   Nächte   werden   kürzer   und Josh    ist    vom    College    geflogen.    Mal    sehen,    was    es    heute    zum Mittagessen gibt. „Ja,   Finley“,   dachte   Mia.   Diesen   belanglosen   Kram   hätte   ich   auch durchgestrichen.   Mia   rutschte   aufgeregt   auf   ihrem   Sitz   herum   und streckte    ihren    Rücken    gerade    durch.    Sie    sah    mit    geschlossenen Augen    in    die    Sonne,    genoss    die    Wärme    und    sah    auf    den    Brief zurück. Sie las weiter. Ich   habe   mich   auf   die   Arbeit   gestürzt,   hielt   mich   fern   der   Lust   und habe   mich   der   Sonne   entzogen,   nur   um   festzustellen,   dass   etwas was   man   liebt,   durch   nichts   vergessen   werden   kann.   Mein   Herz   ist zerbrochen.    Es    hat    die    Ungewissheit    der    Sehnsucht    und    das ungestillte   Verlangen   nach   dir,   ohne   Aussicht   auf   Erkenntlichkeit, nicht schadlos überstanden. Warum   ich   dir   diesen   Brief   schreibe,   ist   mir   selbst   völlig   unklar. Denn   ich   bin   sicher,   dass   auch   dieses   Schreiben   ohne   Widerhall   in Vergessenheit    gerät.    Ich    habe    lange    darüber    nachgedacht,    und heute   ist   der   Tag   gekommen,   an   dem   ich   abschließen   werde.   Ich schließe    mit    dem    Schreiben    ab    und    mit    meiner    Sehnsucht    und unserer   Liebe.   Ich   kann   so   nicht   weiter   machen.   Inzwischen   bin   ich mir sicher, dich gänzlich verloren zu haben. In   den   vergangenen   Monaten   habe   ich   dir   einige   Male   berichtet, dass   ich   immer   wieder   von   zwei   Geistern   geträumt   habe.   Heute habe   ich   einen   davon   in   Fleisch   und   Blut   gesehen.   Der   Geist,   oder besser   gesagt   die,   die   sich   selbst   kleine   Fee   nannte,   war   eine   junge Frau.    Bitte    glaube    jetzt    nicht,    dass    ich    nach    einem    anderen Mädchen   Ausschau   halte.   Aber,   ich   schwöre,   dass   sie   ein   Geist   aus meinen Träumen war. Jedenfalls   hat   sie   mich   im   College   besucht   und   wollte   mir   etwas über    das    Leben    erzählen.    Diese    Begegnung    war    surreal    und überaus   ergreifend.   Sie   ließ   mich   an   meinem   Verstand   zweifeln.   Wie du    weißt,    glaube    ich    nicht    an    Geister.    Als    Beweis    für    ihre    reale Existenz    halte    ich    jedoch    einen    Ring    in    der    Hand,    den    sie    mir hinterließ.    Angeblich    soll    er    den    Regenbogen    der    Hoffnung    und Erfüllung    bringen    und    solche    verrückten    Dinge.    Da    ich    weder Zauberei    oder    Aberglaube    für    bare    Münze    nehme,    noch    daran glaube,   dass   mir   das   Leben   wohlgesonnen   ist,   kann   ich   gut   auf   das Geschenk   verzichten.   Falls   in   dieser   Welt   aber   doch   das   Glück   oder die   guten   Kräfte   existieren,   möchte   ich   dir   diesen   Ring   schenken, liebste   Abby.   Dir,   meiner   Illusion   des   Glücks.   Der   Ring   soll   für   all jene   sein,   die   sich   aufgegeben   haben   und   nach   dem   Zauber   der Liebe suchen. So, jedenfalls sagte es die Fee. Vielleicht   bringt   er   den   Zauber   in   dein   Leben,   einen   Zauber,   den   ich längst    verloren    habe.    Du    sollst    wissen,    egal    was    zwischen    uns vorgefallen   ist   -   und   ich   weiß,   es   waren   nicht   nur   gute   Tage   -   bin   ich unermesslich   dankbar   für   deine   Freundschaft   und   deine   Liebe.   Und ich    bin    überzeugt    davon,    dass    niemand    deinen    Platz    jemals einnehmen kann. Du   hast   mich   zu   einem   besseren   Menschen   gemacht.   Durch   dich habe   ich   erfahren,   dass   Wolken   Paläste   sind,   Schmetterlinge   pure Energie   und   das   Funkeln   des   Wassers   Diamanten.   Deine   Liebe   hat mich   reich   gemacht.   Reicher   als   alles   Gold   der   Erde   es   vermag.   Aber heute    musste    ich    erkennen,    dass    ich    dieses    Reichtums    beraubt wurde. Nun habe ich nichts mehr zu verlieren. Ich bin allein. Deswegen   breche   ich   das   College   ab.   Ich   weiß   nicht,   wohin   ich   gehe oder   was   ich   machen   werde,   aber   ich   weiß,   dass   ich   eines   neuen Lebens bedarf. So   gerne   ich   auch   an   deine   Sanftmut,   deine   Harmonie   und   deine feurige   Stärke   zurückdenke,   so   sehr   muss   ich   jetzt   loslassen,   um wieder auf die Füße zu kommen. Die    Erinnerungen    an    dich    werden    mich    gewiss    noch    eine    Zeit begleiten. Aber ich werde lernen zu vergessen. Das   ist   alles,   was   ich   dazu   sagen   kann.   Mit   diesen   Zeilen   schließe   ich unser   gemeinsames   Kapitel   und   gebe   dich   aus   meinem   Herzen   frei. Ich    werde    von    nun    an    auf    die    Regentage    warten,    an    denen    ich erhobenen Hauptes weinen kann und niemand meine Tränen sieht. Lebe wohl, Abby Lund, meine erloschene Liebe. Dein Finley Harrison. Dicke   Tränen   tropften   auf   den   Brief,   neben   ebenso   große,   längst eingetrocknete   Flecken.   Ihr   Mund   bebte,   obwohl   Mia   krampfhaft dagegen    ankämpfte.    Es    war    ihr    peinlich,    in    der    Öffentlichkeit ungezügelt   zu   weinen,   doch   sie   konnte   es   nicht   unterdrücken   und blickte   mit   weit   aufgerissenen   Augen   auf   das   gegenüberliegende Ufer.   Ihr   Blick   war   verschwommen   und   sie   tupfte   sich   die   Nässe   mit ihrem   Handrücken   ab.   Dann   schnäuzte   sie   kräftig   in   eine   Serviette und    sah    wieder    zum    Brief.    Jetzt    wusste    sie,    warum    Finley    so verzweifelt   war.   Seine   Arroganz   war   der   Schutzmantel   um   einen weichen Kern. In   der   Hoffnung,   den   Ring   zu   finden,   so   wie   er   es   geschrieben   hatte, nahm   Mia   den   Briefumschlag   und   strich   ihn   glatt.   Sie   erkannte   noch die   Umrisse,   die   der   Ring   in   den   Umschlag   gedrückt   hatte,   doch   er war      nicht      da.      Möglicherweise      wurde      er      von      der      Person herausgenommen,   der   ihn   einst   geöffnet   und   der   auch   die   Tränen hinterlassen   hatte.   War   es   vielleicht   Abby   selbst?   Aber   wenn   sie diesen   Brief   gelesen   hatte,   warum   hat   sie   Finley   nicht   gesucht   und alles   aufgeklärt?   Oder   hatte   sie   das   und   ihn   nicht   gefunden?   Warum war     nur     dieser     Brief     geöffnet,     und     wie     kamen     sie     in     ihr Schlafzimmer? Diese   und   weitere   Fragen   blieben   offen   und   spornten   Mia   an,   nach einer   Lösung   zu   suchen.   Bevor   sie   sich   wieder   an   die   Arbeit   machen wollte,   bemerkte   sie   ein   Zeichen   im   Haarschopf   einer   Frau.   Es   war ein   Dharmachakra,   das   Symbol   der   buddhistischen   Lehre,   das   sie zwei   Tische   weiter   auf   dem   Hinterkopf   trug.   Mia   ließ   das   Chaos   auf ihrem Tisch zurück und ging neugierig zu ihr herüber. „Guten   Tag.   Ich   bin   Mia   Marley.“   Sie   stellte   sich   neben   ihren   Tisch. „Ich habe das Rad der Lehre gesehen.“ Sie zeigte auf ihre Haare. Die   Frau,   etwa   Mitte   vierzig,   blond   und   mit   Brille,   blickte   zu   ihr   auf. Sie    hatte    ein    freundliches    rundes    Gesicht    mit    spitzem    Kinn.    Mit einer   Geste   bat   sie   Mia,   sich   zu   setzen.   „Ich   war   Mia   Marley“,   sagte die Blondine mit dunkler aber angenehmer Stimme. „Was?“ Mia verstand nicht. „Victoria   Peña.   Sie   sind   nicht   mehr,   Schätzchen.   Sie   müssen   jetzt   die Vergangenheitsform   wählen.“   Sogleich   fragte   sie:   „Haben   Sie   schon einen Meister?“ „Ich   habe   davon   gehört.   Aber   nein,   nicht   dass   ich   wüsste“,   sagte Mia.   „Vielleicht   ist   es   Elin   Barker.   Von   ihr   habe   ich   eine   Aufgabe erhalten und sie hat mir einiges erzählt.“ „Barker?“   Sie   sah   erschrocken   aus,   hüstelte,   riss   sich   zusammen und   sagte:   „Ja,   Barker   ist   ein   Meister.“   Sie   tippte   mehrfach   auf   den Tisch. „Setzen Sie sich.“ Mia war überaus wissbegierig. „Wie lange sind Sie bereits tot?“ „Leise.    Lassen    Sie    solche    Äußerungen    in    der    Öffentlichkeit.    Die Lebenden   wissen   nichts   von   uns,   also   stellen   Sie   keine   Fragen   und erzählen    Sie    nichts,    was    uns    als    Verrückte    dastehen    lässt.    Wir befinden uns im Between, okay.“ „Also,   Victoria.   Wie   lange   leben   Sie   bereits   im   Between?“   Mia   sprach leiser und setzte sich. „Etwas   über   sieben   Monate.   Und   schauen   Sie   mal   nach   oben.“   Sie zeigte in den Himmel. „Was soll da sein?“ Mia konnte nichts Ungewöhnliches entdecken. „Sehen   Sie,   dort   zwischen   den   kleinen   Wolken.“   Sie   zeigte   in   den Himmel.    „Dort    drüben,    die    Wolke,    die    etwas    von    den    anderen entfernt steht. Können Sie das sehen?“ „Ja, ein Vogelschwarm. Sind das Chamtoren?“ Victoria   nickte.   „Exakt.   Es   werden   jeden   Tag   mehr.   Ich   glaube,   es   ist bald so weit.“ „Für Sie? Kommen die Dinger, um Sie zu holen?“ „Ja, ich denke schon.“ „Barker   sagte,   dass   es   das   schlechte   Ende   wäre.“   Mia   sah   weiter   in den Himmel. „Das stimmt. Aber ich habe meine Aufgabe nicht gelöst.“ Mia   blickte   sie   jetzt   an.   „Sie   brauchen   sich   nur   zu   erinnern.   Das   wird sie vertreiben.“ „Keine   Chance.   Ich   kann   mich   nicht   erinnern.   Ich   weiß   nicht   mal, wer ich einmal war. Da ist nichts.“ „Und die Aufgabe? War die zu schwer?“ „Nicht    schwer.“    Sie    überlegte.    Anscheinend    suchte    sie    nach    den richtigen   Worten.   „Meine   Aufgabe   war   es,   ...,“   Victoria   sprach   nicht weiter   und   schaute   sich   um,   ob   sie   belauscht   wurden.   „Ich   kann Ihnen   meine   Aufgabe   nicht   anvertrauen.   Nicht,   solange   ich   nicht weiß, wer Sie sind.“ „Wer    soll    ich    schon    sein?    Sagen    Sie,    wie    viele    gibt    es    von    uns überhaupt?“ Mia zuckte reinen Gewissens mit den Schultern. „Es sind nicht besonders viele. Ich schätze mal eintausend.“ Mia machte große Augen. „In Newport?“ „Nein, Miss Marley. Weltweit.“ „Und wie viele Meister gibt es?“ „Keine    Ahnung.    Aber    bestimmt    nicht    mehr    als    zehn,    vielleicht fünfzehn.    Die    Meister    leben    in    Abgeschiedenheit.    Jeder    für    sich. Denn   sie   befinden   sich   in   großer   Gefahr.   Es   gibt   eine   Art   Jäger,   die sie   beseitigen.   Und   weil   es   so   wenige   davon   gibt,   haben   auch   längst nicht   alle   Betweens   eine   Aufgabe.   Es   sind   diejenigen,   die   manchmal das   Dharmachakra   tragen.   So   können   wir   uns   finden.“   Victoria   legte ihre Hand auf die von Mia. „Sind Sie neu hier?“ „Seit ungefähr einer Woche. Aber ich weiß es erst seit gestern.“ „Geht es Ihnen gut damit? Ich meine, wie haben Sie es verkraftet?“ „Schon   okay.   Irgendetwas   hatte   ich   seit   Tagen   gespürt.   Irgendwie war    es    eine    Erleichterung,    als    ich    es    erfuhr.    Richtig    realisieren konnte    ich    es    allerdings    bisher    nicht.    Auf    so    etwas    wirst    du schließlich nicht vorbereitet.“ „Ich   weiß   genau,   was   Sie   meinen.   Ich   habe   Wochen   gebraucht,   um mit   dem   Heulen   aufzuhören.   Dann   habe   ich   mir   gesagt:   Die   meisten treten   einfach   so   ab   und   bekommen   keine   zweite   Chance.   Diese Leute müssten heulen, nicht ich.“ Mia   ging   so   viel   durch   den   Kopf,   sie   wusste   gar   nicht,   was   sie   als erstes   fragen   sollte.   Schließlich   war   sie   noch   nie   jemandem   wie   ihr begegnet. Also ging sie es langsamer an. „Wollen wir einen Eisbecher bestellen?“, fragte Mia. „Nein, ich esse doch nicht.“ Victoria wirkte nahezu entsetzt. „Aber wir sitzen in einem Café. Da wäre es nur anständig, ...“ Victoria   schnitt   ihr   das   Wort   ab   und   sagte   scharf:   „Wir   brauchen kein Essen. Es ist besser, Sie gewöhnen sich daran.“ Mia gefiel der Gedanke nicht. „Sollten wir uns nicht duzen?“ „Klar, hab nichts dagegen.“ Sie reichten sich die Hände. „Seit wann hast du nichts mehr gegessen, Victoria?“ „Im   Between?   Da   habe   ich   überhaupt   noch   nie   etwas   gegessen. Wozu auch?“ „Weil    es    Spaß    macht!“,    sagte    Mia    mit    glänzenden    Augen.    „Es erinnert    dich    an    das    Leben.    Mir    gibt    es    Halt    und    ein    wenig Normalität.“ „Ja,    aber    was    macht    es    für    einen    Sinn,    den    Leuten    das    Essen wegzunehmen?   Und   falls   du   Hunger   verspürst,   entsteht   der   nur   aus der Erinnerung. Du brauchst das nicht. Vertraue mir.“ „Schon   möglich.“   Mia   erhob   sich   vom   Stuhl.   „Warte,   ich   zeige   dir, was   es   für   einen   Sinn   macht.“   Sie   lief   über   die   Terrasse   durch   die aufgeschobene   Glasfront   ins   Hauptgebäude.   Nach   einer   Weile   kam sie mit zwei üppigen Eisbechern zurück. Beide   Gläser   besaßen   lange   Stiele   und   waren   mit   verschiedenen Sorten    Eis,    Sahne    und    Früchten    gefüllt.    Der    eine    war    mit    Kiwi, frischer   Orange   und   Minze   garniert,   der   andere   mit   Schokolade, Kirschen     und     Blaubeeren.     Oben     steckten     jeweils     ein     kleines Waffelherz, Löffel und Schirmchen darin. „Die    kann    ich    nicht    mehr    zurückgeben,“    beugte    Mia    jeglicher Diskussion vor. „Also, welchen magst du?“ Victoria zögerte. „Nein wirklich. Das ist total unsinnig.“ „Aber schaden kann es doch nicht, oder?“ „Nein, schaden wird es nicht.“ Mia   grinste.   „Dann   lass   uns   heute   unvernünftig   sein.   Also,   welcher soll es sein?“ Sie hob die Eisbecher abwechselnd an. Victoria deutete auf den Schokobecher. „Na gut, ausnahmsweise.“ Mia schob ihr den Schokobecher zu. „Ich   zeige   dir,   wie   man   isst“,   sagte   Mia,   auch   wenn   sie   natürlich wusste, dass es Victoria nicht vergessen hatte. Mit   dem   Löffel   in   der   Hand   saß   Victoria   wie   versteinert   vor   dem Eisbecher. „Schau,   es   ist   ganz   leicht.“   Mia   nahm   den   ersten   Löffel,   leckte   sich genüsslich   die   Lippen   und   stöhnte   gespielt   vor   Wonne.   Dann   nahm sie   erneut   eine   Löffelspitze   und   führte   ihn   langsam   zu   ihrem   Mund. „Das kannst du auch.“ Sie schmunzelte verführerisch. Noch   einige   Male   schaute   Victoria   ihr   zu   und   tat   es   ihr   gleich.   Das erste   Schokoeis   landete   mit   einer   Kirsche   in   ihrem   Mund   und   löste eine    Geschmacksexplosion    aus,    wie    sie    einst    einen    Orgasmus erlebte.   Mia   konnte   ihr   deutlich   ansehen,   wie   ihr   ganzer   Körper reagierte.   Victoria   schloss   ihre   Augen,   um   sich   vollständig   auf   dieses Erlebnis   einzulassen.   Offenbar   erledigte   ihr   Gaumen   endlich   wieder die   Arbeit,   wonach   er   so   lange   gelechzt   hatte   und   übertrug   das wohlige   Kribbeln   vom   Gaumen   über   die   Speiseröhre   in   den   Magen und den ganzen Körper. Mia riss sie viel zu früh aus diesem Hochgefühl: „Und, wie war das?“ „Wie   das   war?“,   fragte   Victoria   wie   unter   Drogen.   „Ich   hatte   ja   keine Ahnung!“ „Na, siehst du.“ Mia strahlte. „War doch gar nicht so schwer.“ Victoria   war   in   den   Genuss   vertieft.   Sie   reagierte   nicht   mehr   auf Mia, aß ihr Eis und war letzten Endes viel früher fertig als Mia. „Meine   Aufgabe   ist   es,“   fing   Mia   an   und   kaute,   „ein   altes   Liebespaar zusammenzubringen,   das   sich   in   ihrer   Jugend   verliebt   und   aus   den Augen   verloren   hat.   Ich   bin   derzeit   auf   der   Suche   nach   den   beiden. Doch   ich   habe   echt   nicht   viel   herausgefunden.   Nur   jede   Menge   alte Briefe und einen Schulordner.“ „Manchmal   sind   die   Aufgaben   nicht   einfach.   Kann   ich   dir   irgendwie helfen?“ Victoria wischte sich die Lippen mit dem Handrücken ab. „Klar, gerne. Wenn du Zeit hast.“ Diese Hilfe nahm Mia gerne an. „Ich     habe     doch     sonst     nicht     viel     zu     tun.     Nur     muss     ich     am achtzehnten    Juli    nach    London.    Dort    ist    am    Piccadilly    Circus    das europäische Treffen der Betweens.“ „Ein Treffen?“ Das interessierte Mia. „Ja,   es   findet   alle   drei   Monate   statt   und   dient   der   Kommunikation, um    Leute    kennenzulernen,    Erfahrungen    auszutauschen,    und    so etwas.“ „Hört sich spannend an. Kann ich dich begleiten?“ „Klar,    alle    Betweens    sind    willkommen.    Auf    dem    letzten    Treffen konnten   nicht   besonders   viele   dabei   sein.   Wir   freuen   uns   auf   jeden, der kommt.“ „Vielleicht kommt Nick auch?“ Mia leckte den Löffel ab. „Wer ist Nick?“ „Nick   Cromwell,   mein   Verlobter.   Wir   sind   gemeinsam   im   Between gelandet.   Er   hat   sich   verdrückt.   Dieser   ganze   Kram   mit   dem   Tod   und der    Unsterblichkeit    ist    ihm    über    die    Ohren    gewachsen.    Keine Ahnung, wo er ist und wie es ihm geht.“ „Das   ist   die   beste   Gelegenheit,   die   du   kriegen   kannst.   Schön!   Wir gehen also gemeinsam nach London.“ Die     beiden     verbrachten     den     restlichen     Nachmittag     im     Café. Gemeinsam    arbeiteten    sie    Finleys    Ordner    und    die    Briefe    durch. Dabei    sortierten    sie    die    Belege    nach    Namen    und    Orten    und machten   sich   Notizen   zu   allen   relevanten   Daten.   Sie   aßen   einen weiteren   Eisbecher   und   tranken   Tee,   Kaffee   und   Schokolade   mit Sahnehaube.   Die   Geschichten,   die   sie   sich   erzählten,   reihten   sich aneinander   wie   eine   Perlenkette,   und   sie   lachten   und   gestikulierten, bis alle Unterlagen durchforstet waren. Am   Nachmittag   zeigte   Victoria   auf   ihr   gemeinsames   Resultat.   Es   war eine    kurze    Liste    mit    Namen    und    lückenhaften    Angaben.    „Mehr haben   wir   nicht.“   Sie   schob   die   Briefe   zusammen   und   klappte   den Ordner     zu.     „Ich     verspreche     mir     nicht     allzu     viel     davon,     aber telefonieren   wir   alle   ab   und   sehen,   was   dabei   herauskommt.   Die Akten sind einfach zu alt.“ „Es ist ein Anfang.“ Verschmitzt schaute Victoria Mia an: „Wollen wir noch mal?“ Mia schmunzelte. „Du meinst ...?“ Sie nickte und ein breites Schmunzeln legte sich über ihr Gesicht. Gleichzeitig   schnippten   ihre   Hände   in   die   Höhe.   „Zwei   Eisbecher bitte“,   sagten   sie   im   Chor   und   mussten   herzhaft   lachen.   Sie   waren gute       Freundinnen       geworden       und       wollten       für       immer zusammenbleiben. Noch   bevor   die   Eisbecher   kamen,   wurde   es   von   einem   Augenblick auf   den   anderen   eiskalt   um   sie   herum.   Ein   Geräusch   wie   reißendes Papier,    nur    dumpf    und    metallisch,    war    zu    hören    und    beide schauten    im    selben    Augenblick    nach    oben.    Ein    großer    Schwarm Chamtoren bewegte sich in rasender Geschwindigkeit auf sie zu. „Ich   bin   den   Dingern   im   Zug   begegnet.   Sie   haben   mir   bei   einem Angriff geholfen“, sagte Mia. „Das waren bestimmt nur zwei davon.“ Victoria wirkte ängstlich. „Stimmt, woher weißt du das?“ „Zwei    sind    immer    Kundschafter,    ein    ganzer    Schwarm    wird    dich holen.“ „Sie   kommen   auf   uns   zu.“   Mia   erhob   sich   und   schaute   weiter   nach oben. „Ich   fürchte   schon.   Ich   habe   nie   gewollt,   dass   es   auf   diese   Weise endet.“ „Lauf!“,   schrie   Mia   und   ihre   Haare   wehten   wild   zu   allen   Seiten   und peitschten ihr ins Gesicht. „Bring dich in Sicherheit.“ Victoria    war    wie    versteinert.    „Nein,    es    ist    zu    spät,    Mia,    meine Freundin.   Es   ist   zu   spät.“   Sie   sah   Mia   an.   „Niemand   kann   ihnen entkommen.   Egal,   wohin   du   läufst.“   Der   Himmel   verdunkelte   sich rasend   schnell.   Wo   gerade   noch   die   Sonne   schien,   huschten   dunkle Schatten   über   ihre   Köpfe   hinweg.   Elektrisierendes   Knistern   mengte sich zum Pfeifen des Windes und dem tobenden Lärm. „Meine    Aufgabe,    Mia    ...“,    Victoria    musste    schreien,    damit    ihre Stimme   zu   hören   war.   „Meine   Aufgabe   war   es,   Miss   Barker   zu   töten. Ich   habe   sie   nicht   gefunden.   Und   selbst   wenn,   hätte   ich   es   nicht   tun können.   Jetzt   werde   ich   dafür   zum   ewigen   Kreislauf   des   Leidens verdammt.     Aber     ich     bin     mir     sicher,     dass     ich     die     richtige Entscheidung    getroffen    habe.    Denn,    meine    Freundin,    selbst    im Between hast du stets eine Wahl.“ Mia   umarmte   sie.   „Es   tut   mir   so   leid.   Können   wir   nichts   dagegen unternehmen?“,   schrie   Mia   gegen   den   Lärm.   Gänsehaut   überzog ihren   Körper   und   fürchterliche   Angst   baute   sich   auf.   „Wer   hat   dir   so einen   bestialischen   Auftrag   gegeben?“,   kämpfte   sie   brüllend   gegen den    Lärm    an.    Einzelne    Chamtoren    kreisten    um    sie    herum    und Victoria stieß Mia von sich. „Geh! Schnell, du kannst nichts tun.“ Mia    torkelte    zurück    und    brüllte:    „Von    wem    hast    du    den    Auftrag erhalten? Es ist wichtig.“ „Es    war    ...“    Das    Getöse    überstimmte    Victoria.    Mia    verstand    ihre Worte   nicht   mehr,   jedoch   hörte   es   sich   so   an   wie   Wasa   oder   Wanna. Für   den   Bruchteil   einer   Sekunde   raste   der   Schwarm   an   Mia   vorbei, umschloss    Victoria,    und    Mia    hörte    Geschrei    und    erbärmliches Winseln   von   unzähligen   Männern,   Frauen   und   Kindern   im   Sturm. Die    schwarze    kalte    Wolke    raste    über    die    Terrasse    hinweg    und drehte   hinter   dem   Café   nach   oben   in   den   Himmel   ab.   Dann   war alles   still,   als   ob   Mia   die   Ohren   abgeschaltet   wurden.   Die   Sonne schickte   ihre   Wärme   auf   die   Terrasse   und   die   Kälte   und   der   Sturm lösten   sich   so   schnell   auf,   wie   sie   gekommen   waren.   Victoria   war nicht   mehr   da.   Ihr   Stuhl   lag   umgekippt   auf   der   Seite   und   war   mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Mit   dem   Zeigefinger   strich   Mia   über   das   glatte   Eis,   welches   in   der Sonne   rasch   zu   Wasser   wurde   und   zu   verdunsten   begann.   Sie   hatte Victoria    in    der    kurzen    Zeit,    in    der    sie    sich    kannten,    in    ihr    Herz geschlossen.   Und   solange   sie   einen   Platz   in   ihrem   Herz   hatte,   war sie nicht vergessen. Am   Horizont   entfernte   sich   der   Schwarm,   der   sich   weit   oben   bei den Wolken auflöste und sich abrupt in alle Richtungen zerstreute. Der   Kellner   brachte   die   bestellten   Eisbecher   und   stellte   sie   auf   den Tisch   vor   Mia   ab.   Er   richtete   den   umgefallenen   Stuhl   auf   und   ging zum   Haus   zurück.   Mia   starrte   auf   die   Eisbecher,   die   hübsch   mit Früchten   und   Schokolade   dekoriert   waren.   Darüber   lag   die   Sahne und    die    Waffelherzen    steckten    darin.    Sie    brachte    keinen    Bissen herunter. Sie würde nichts mehr essen. Nie wieder. Zehn   Minuten   nachdem   Mia   das   Café   verlassen   hatte,   standen   die Eisbecher   noch   immer   auf   ihrem   Platz.   Das   Eis   war   in   der   herrlichen Sommersonne    zu    einem    einheitlichen    Brei    zerlaufen    und    die Waffelherzen waren untergegangen.
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Rezensionen

Angenehmer Schreibstil

Perry     Payne     überzeugt     durch einen                    her-vorragenden Schreibstil     der     an     Spannung nicht    zu    wünschen    übrig    lässt. Das    Buch    fesselte    mich    direkt von   der   ersten   Sekunde   an   und das       ist       bei       mir       äußerst schwierig.    Das    Buch    liest    sich sehr     leicht     und     ist     in     einer angenehmen   Sprache   verfasst   - die     einzelnen     Kapitel     flossen förmlich         dahin.         …         Die Handlungen    sind    bis    auf    ein, zwei       Ausnahmen       durchweg logisch.   Die   Story   war   für   mich etwas        neues        aber        einen richtigen   Fantasybezug   hatte   es für mich jetzt nicht so. …   Der   spannende   Schreibstil   ist einzigartig   und   macht   das   Buch zu etwas besonderem. (ramo auf Lovelybooks)

Einfühlsam und liebevoll erzählt

Die       Handlung       ist       äußerst fesselnd,       unvorstellbar       und doch   faszinierend.   Das   Kopfkino ratterte   nur   so.   Einfühlsam   und liebevoll    hat    Perry    Payne    die relevanten                Protagonisten beschrieben   und   so   konnte   ich mich    sehr    gut    in    Mia    hinein versetzen   und   ihre   Gefühle   und Gedanken    nach-vollziehen.    Mit einem     gewohnt     leichten     und lockeren     Schreibstil     führt     der Autor durch diese Geschichte. Wieder     hat     es     Perry     Payne geschafft,   mich   mit   seinem   Buch zu        beeindrucken        und        zu überzeugen.    Dieser    spannende und    außergewöhnliche    Roman bekommt   von   mir   5   Sterne   und eine          ganz          klare          Lese- empfehlung. (sihlo auf Weltbild)

Das     

wichtigste     

ist     

der     

Liebe     

zu

vertrauen

Es    ist    wirklich    eine    spannende Geschichte             mit             vielen spannenden               Wendungen. Spannend,        emotional        und nimmt   einen   mit   auf   eine   Reise. Ich bin wirklich begeistert. Ich   habe   in   letzter   Zeit   kaum   so ein    spannendes    Buch    gelesen wie    dieses.    Mal    eine    neue    Art von   Geschichte   -   es   gefällt   mir sehr. (Yooha auf Lovelybooks)

Sehr        

schöne        

und        

emotionale

Geschichte

…   aber   ich   kann   wirklich   jedem ans   Herz   legen   dieses   tolle   Buch zu lesen. (Vivian auf Amazon)

Briefe einer immer währenden Liebe

Ein   junges   Paar,   das   zu   sehr   von äußeren       Einflüssen       geleitet wird,    sieht    sich    am    Ende    ihrer Beziehung.                                Eine Versöhnungsreise         soll         die Beziehung    retten,    doch    beide finden          sich          in          einem unglaublichen                Abenteuer wieder.    Können    sie    die    Höhen und     Tiefen     ihrer     turbulenten Liebe    überwinden    und    ewiges Glück finden? Die   Geschichte   zeigt   wunderbar auf,     was     wirklich     wichtig     im Leben   ist.   Der   Autor   nimmt   uns auf    eine    fantastische    Reise    zu den    Geheimnissen    von    Leben und Tod mit. Gespickt     mit     Details     an     den richtigen        Stellen,        ist        die Geschichte   alles   andere   als   ein langweiliger      Schmöker      einer Romanze.   Jedes   einzelne   Kapitel ist   derart   spannend,   dass   man nur   kaum   das   nächste   erwarten kann. Das          Buch          ist          absolut empfehlenswert. (Diana M auf Amazon)

Ich    

als    

bekennende    

Nicht-Fantasy-

Leserin war völlig fasziniert!

Der      Titel      „Briefe      an      Abby“ suggeriert                                  eine Liebesgeschichte.      Beschrieben wird       das       Buch       mit       „Eine Geschichte        voller        Gefühle, Zuversicht              und              dem Unvorstellbaren.        Und        eine Geschichte   über   das   Leben   und den    Tod“.    Da    ich    mich    vorab etwas   mit   dem   Buch   beschäftigt habe,    habe    ich    aufgrund    der Beschreibung                            eine Liebesgeschichte                       mit paranormalen               Elementen erwartet.   Eine   Liebesgeschichte habe        ich        eigentlich        auch bekommen.    Aber    dieses    Buch ist    so    viel    mehr:    Liebe,    Mystik, Leben   und   Tod,   Paranormalität und   ganz   viel   Fantasy.   UND   ICH HASSE       FANTASY.       Zumindest normalerweise.      Denn      dieses Buch           hier           hat           mich außerordentlich    gefesselt,    und das                    trotz                    den Fantasyelementen.        Das        ist absolut erstaunlich! Doch     um     was     geht     es     hier eigentlich?                Das                ist zugegebenermaßen             etwas schwierig         zu         beschreiben. Protagonistin   Mia   ist   gestorben, und    das,    ohne    es    gemerkt    zu haben.   Ihr   Verlobter   Nick   ist   bei ihr    -    ebenfalls    tot.    Die    beiden sind   in   einer   Art   Zwischenwelt   - dem    Between    -    gelandet.    Um erlöst    zu    werden,    müssen    sie eine    Aufgabe    erfüllen,    die    da lautet,          Fin          und          Abby zusammenzubringen.           Diese hatten       sich       im       Schulalter kennen-     und     lieben     gelernt. Doch   Abby   hat   irgendwann   Jake geheiratet.   Fin   hat   ihre   Liebe   nie vergessen,   sich   sein   Leben   lang nach   Abby   verzehrt   und   ihr   viele Briefe   geschrieben.   Doch   er   hat sie      nie      wiedergesehen.      Das genau     sollen     Mia     und     Nick ändern. Als   Leserin   habe   ich   die   beiden auf    ihrer    Suche    begleitet    und dabei    viel    Spannendes    erlebt. Habe    ich    schon    erwähnt,    dass ich         das         Genre         Fantasy überhaupt     nicht     mag?     Dieses Buch   gehört   aber   genau   in   diese Kategorie,   auch   wenn   der   Titel etwas    anderes    suggeriert.    Und es     ist     unglaublich,     aber     die Geschichte     hat     mich     einfach nicht     mehr     losgelassen     und mich       in       einen       Leserausch versetzt,       der       seinesgleichen sucht.     Ich     konnte     das     Buch kaum   mehr   aus   der   Hand   legen. Die     Wendungen     waren     meist absolut      unerwartet      und      ich habe    von    der    ersten    bis    zur letzten Seite mitgefiebert. Der    Schreibstil    ist    einfach    nur super.        Ich        konnte        mich wunderbar   in   die   Protagonisten hinein   versetzen   und   habe   mit ihnen    gefiebert    und    gekämpft. Diese       Fantasygeschichte       ist einfach    nur    grandios!    Also,    Ihr lieben    Liebesroman-leserInnen, traut    Euch    hier    mal    ran!    Ich fasse    es    selbst    nicht,    aber    ich vergebe hier 5 von 5 Punkten! (jutscha auf Amazon)

Toller  

Roman  

-  

spannend  

vom  

Anfang

bis Ende!

Der    erste    Eindruck    täuscht,    es handelt     sich     nicht     um     einen reinen Liebesroman! Der   Autor   hat   geschickt   Fantasy, Mystik       und       ganz       normale Alltagsgeschichten      um      Liebe, Eifersucht           und           Intrigen miteinander verwoben. Die      Kerngeschichte      um      die unerfüllte    Liebe    eines    Paares, hat          dann          doch          noch überraschender      Weise,      einen guten Ausgang. Mit    etwas    Fantasie    kann    man sich          dank          des          guten Schreibstiles    in    die    Geschichte hinein   versetzen   und   man   lebt und leidet mit den Personen. Kurzweil   kommt   kaum   auf,   denn das    letzte    Kapitel    ist    genau    so spannend   geschrieben,   wie   die Kapitel davor. Eins      kann      der      Leser      klar erkennen:   Lebe   Dein   Leben   hier und   jetzt,   denn   schnell   kann   es zu Ende sein! Meine        Bewertung        deshalb: Uneingeschränkt Lesenswert! (tv-tucangua-07 auf Amazon)

Geheimnisvoll

Als   Leser   möchte   ich   den   beiden raten   sofort   wieder   abzureisen. Es   wirkt   geheimnisvoll,   ...   Mia   ist mir sympathisch. (Literauturcocktail                      auf Lovelybooks)

Spannend

Das     ganze     Dorf     bewahrt     ein Geheimnis,    aber    immer    mehr Ungewöhnliches    wird    deutlich. Ich      finde      das      Ganze      sehr spannend. (EvaAnschau        während        der Leserunde auf Lovelybooks)
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Leseprobe

Rezension

der Leseprobe ab Minute 4:16

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