Franzius Verlag GmbHEine verwirrende Dreiecksgeschichte beginnt, als Kate Neverate, die auf der Suche nach ihrem Sohn ist, in den Hades verschleppt wird. Denn die Unterwelt, allen voran Trish, die Tochter des Dolios, hat ein starkes Interesse an Kates Tod. Während Trish jedes Mittel recht ist, um Kate in der Unterwelt zu töten, und dafür den Sterblichen Jaime benutzt, verliebt sich dieser in die hinterhältige Trish. Ihr Plan, dass Jaime Kate über ihre Liebe vernichtet, scheint zu scheitern. Auch, weil einige Götter und ihre Töchter einschreiten, die das Überleben der Menschheit sicherstellen wollen. Und dafür brauchen sie Kate …
Taschenbuch, 320 Seiten ISBN-13: 978-3960500575 (auch als EBook erhältlich)
Hörprobe:
Leseprobe:
»Denn
ich
sehe
in
die
Ferne,
zu
den
Okeanos
und
Homer
und
den
Göttern
des
Ursprungs,
und
ich
sehe
die
Vollkommenheit
in
einem
strahlenden
Licht,
die
weit
entfernt und unerreichbar für all jene ist, die dem Zweifel erliegen.«
Auszug Kapitel 1Auf Anraten von William hatte sich Jaime vor knapp zwei Monaten eine Liste mit den Wunschkriterien für seine Traumfrau zusammengestellt und längst damit begonnen, die meisten Punkte wieder zu streichen. Er brauchte dringend eine größere Vielfalt, um überhaupt ein Mädchen zu bekommen. Mit gesenktem Blick zog er das schlabbrige Papier aus seiner Jeans, legte es auf die Tischplatte und strich es mit dem Handrücken glatt. Was war das für eine lächerliche Liste? Die Hälfte seiner glorreichen Stichpunkte war bereits durchgestrichen. Er hatte sich vom unglaublichen Humor, den Modelmaßen und sämtlichen Wunschhobbys (Rennfahrerin, Extremsportlerin, Tänzerin und außergewöhnlich gute Köchin) verabschiedet. Das traf ebenso auf die mögliche Haarfarbe - ein helles Blond, was sehr gut zu seinen dunklen Haaren passen würde - sowie eine optimale Körpergröße zu. Die wenigen Punkte, die noch verblieben, beschränkten sich auf Treue, Ehrlichkeit und dass sie unternehmungslustig sein sollte. Wenn er heute nur noch eine Sache durchstreichen würde, könnte er die Liste gleich vergessen. Denn dann würde in ein paar Wochen nur noch ein einziger Punkt übrig bleiben. Und das war »Traumfrau«, der über allem stand.Ich muss endlich etwas unternehmen, dachte er, während er den überlaufenden Schaum einsog, sein Glas anhob und über den nassen Rand am Glasboden wischte.William hatte sich zu zwei Mädchen an den Tisch gesetzt und unterhielt sich eifrig mit ihnen, lachte und erzählte vermutlich die alten Geschichten, von denen nicht einmal die Hälfte der Wahrheit entsprachen. Immerhin hatte er mit dieser Masche Erfolg. Alan, ein Kommilitone aus der Uni, hatte sich an den Lippen einer Blondine festgesaugt und Mike saß mit zwei Kumpels vom Bikerclub an der Bar, lästerte so laut über die Autofahrer, die Schule und die billigen Nutten im Viertel, dass Jaime immer wieder Auszüge davon mitbekam.Einige leere Barhocker weiter saß das Mädchen mit den kurzen Strubbelhaaren. Vielleicht suchte sie wirklich jemanden und hatte ebenso wenig Mut wie er? Also gut. Ich werde es tun, beschloss er und rieb sich die Hände an der Jeanshose.Er stellte sein Glas ab und ... Und sein Mut verflog alleine bei dem Gedanken, sie anzusprechen. Was würde er sagen? Komm schon, das ist kein Problem, spornte er sich an. Immerhin hatte er monatelang für solche Momente in vielen schlaflosen Nächten geübt. Dummerweise verschwanden gerade sämtliche coolen Sprüche im heillosen Wirrwarr seiner Gedanken. Und wenn er jetzt den Mund aufmachen würde, käme entweder irgendein Schwachsinn heraus oder nur warme Luft.Mit auseinandergestelltem Daumen und Zeigefinger maß er ihre Größe von den Füßen bis zu den aufgestellten Haaren ihrer frechen Frisur. Dann hielt er das Maß seiner Finger vor sich über den Tisch und sagte leise: »Sie ist nicht einmal zehn Zentimeter groß. Also kann ich das Problem locker bewältigen.« Wer nicht wagt, der wird ewig die Chipstüte alleine leerknabbern müssen, seine einsame Zeit mit Pizza vor der Glotze verbringen und Selbstgespräche führen.Beherzt erhob er sich und lief zielstrebig auf sie zu. Jetzt würde er die gewaltige Hürde zwischen Wunsch und Realität überwinden wie eine steile Wand ohne Ausrüstung und jegliche Erfahrung.Der Barkeeper stellte dem Mädchen einen Cocktail hin und zeigte zum anderen Ende des Tresens. Sie nickte einem jungen Mann zu und hob ihr Glas an.Jaime fasste sich in den Nacken und drehte sich um sich selbst. Verdammt, ich bin zu spät, dachte er und wurde von jemandem gestoßen.»Pass doch auf«, sagte der Typ harsch und ging weiter. Das Mädchen drehte sich zu Jaime, der sich gerade wie ein Idiot vorkam. Sie trug ein knappes, enges Shirt und hatte einiges an Rouge aufgetragen. Unsicher fragte Jaime: »Darf ich mich setzen?«Sie sah über die vielen leeren Plätze an der Bar, verzog kaum merklich den Mund und wendete sich ab, ohne etwas zu entgegnen.Okay, Jaime. Sie hat dich angesehen. Entweder versteht sie deine Sprache nicht oder sie ist generell taub. Möglicherweise hielt sie ihn einfach für einen Idioten, was allerdings deutlich schlimmer wäre. Egal. Er war hier und konnte nicht verlegen herumstehen. Also setzte er sich.»Ich habe dich schon des Öfteren im ›Firestone‹ gesehen«, sagte er laut, um die Musik zu übertönen.Jetzt musterte sie ihn. Der Blick war missfällig. Ihre Mundwinkel verrieten ihm eine neutrale Genervtheit (falls es das überhaupt gab?). Jedenfalls schien sie, wie es zu erwarten gewesen war, nicht allzu begeistert von seiner Anwesenheit zu sein. Verdammt.Sie sah ihn an. Also könnte sie darauf warten, dass er etwas sagte. Natürlich, er brauchte jetzt einen guten Spruch, um das Eis zu brechen. »Krasse Tischplatte.« Er klatschte mit der Handfläche viel lauter, als er es vorgehabt hatte, auf den Tresen. Sie drehte sich weg und nippte an ihrem Cocktail.Krasse Tischplatte?, dachte er. Sah sie aus wie ein Schreinermädchen? Reiß dich zusammen, Jaime. Noch so ein Ding und du hast es endgültig verbockt.Er räusperte sich. »Seit einigen Wochen komme ich regelmäßig her. Läuft eine coole Mucke. Na ja, vielleicht ist sie gar nicht so cool, aber immer noch besser als das Bier.« Sie reagierte nicht und er legte nach: »Entweder kannst du nicht sprechen oder du redest allgemein nicht mit jedem Idioten. Was davon ist es?«Jetzt lächelte sie wenigstens. »Zieh Leine, Sunny. Werde erwachsen und lerne, bevor du dir die Finger verbrennst. Du bist nicht meine Klasse.« Ihre Stimme klang rau und ruhig.»Ich bin Jaime«, ignorierte er ihre Worte und grinste. Ihm wurde bewusst, dass er jetzt noch bescheuerter aussehen würde, und schob vorsichtig seinen Mund zusammen. »Weißt du, zu Hause habe ich ein Sammelalbum mit den besten Abfuhren. Die mit dem Klassenunterschied war neu.«Sie zog ihr Shirt glatt und überschlug die Beine. Ihr Blick war auf die Tanzfläche gerichtet.»Herrje, wie die Zeit vergeht.« Er sah auf seine Armbanduhr, ohne jedoch die Zeiger wahrzunehmen. »Ich muss dann auch wieder.« Er zeigte auf den leeren Tisch, stand auf und sie warf ihm einen mitleidigen Blick zu.»Du bist also Jaime?«, sagte eine weiche Mädchenstimme neben ihm und er drehte sich um.Sie war einen Kopf kleiner als er und hatte ein unglaublich niedliches, fast kindliches Gesicht. Das Mädchen, um die Zwanzig, hatte lange, schwarze Haare, eine deutlich schwarz gefärbte Augenpartie und nahezu schwarze Lippen. Sie trug einen grauen Pullover mit viel zu langen Ärmeln. Fragend starrte er sie an.»Ja, das mein Name.« Oh Gott. In Gedanken griff er sich an die Stirn. Ja, das mein Name? Was sollte das gerade sein? Konnte er jetzt schon nicht mehr richtig reden?»Bestellst du mir einen Drink, Jaime? Ich nehme einen Chamborlada mit doppeltem Rum.« Mit ausgestrecktem Arm zeigte sie auf einen leeren, abseitsstehenden Tisch. »Ich sitze gleich dort drüben.« Selbstbewusst schwang sie ihren Kopf herum, sodass ihr die langen Haare hinter die Schulter fielen. Ihre runden Pobacken schienen ihm in anmutiger Bewegung etwas sagen zu wollen.Als er bemerkte, dass sein Mund offenstand, drehte er sich rasch zur Bar, doch irgendetwas zwang ihn, ihr erneut hinterherzusehen. Er ging alle möglichen Bekanntschaften durch und versuchte sich an Schülerinnen aus anderen Altersstufen, Freundinnen von Freunden, Verkäuferinnen und Pizzalieferantinnen zu erinnern. Dieses hübsche Ding wäre ihm mit Sicherheit aufgefallen.Er bestellte zwei Chamborlada und sprach das strubbelige Mädchen an der Bar wieder an. »Ich möchte dir gerne einen Drink spendieren. Für die tolle Abfuhr hast du es echt verdient.« Seine Blicke hafteten weiter auf der mysteriösen Schwarzhaarigen.»Spare dir das Geld. Du bist einfach nicht mein Typ.«Lächelnd sah er zu ihr. »Möglicherweise. Übrigens bist du auch nicht mein Typ.«Sie schmunzelte und drehte sich mit einem Augenzwinkern weg.»Machen Sie ihr noch einmal dasselbe«, sagte Jaime dem Barkeeper und zeigte auf ihren Drink.»Das macht achtzehn Dollar«, bestätigte der und griff bereits nach einer Flasche, die er kurz schwenkte und gekonnt die richtige Menge in die Gläser goss. Kurz darauf stellte er die Drinks ab, verzierte noch schnell die Coconut Cream mit je einer Lotusblüte und schob sie über den Tresen.Jaime legte zwei Scheine hin, nahm die Gläser und lehnte sich mit dem Rücken an die Bar. Die ist so süß wie ein Fass voller Honig. Ich muss ein Glückspilz sein, dachte er und je näher er dem Mädchen mit den schwarzen Haaren kam, umso mehr ertrank seine Freude in der Nervosität. Und wenn sie mich verwechselt hat oder sie eine blöde Wette von William folgt?, dachte er. Immerhin hatte der Typ so etwas schon öfter gemacht. Unsicher trat er an ihren Tisch. »Woher kennen wir uns?«»Setz dich.« Ihre Iris war schwarz und groß und er konnte ihre Ausstrahlung nicht deuten. Sie lächelte sanft, ihre Augen waren klar und sie strahlte eine ungeheure innere Kraft aus, die das zarte Mädchen äußerst selbstsicher und geheimnisvoll wirken ließ.Langsam rückte er den Stuhl ihr gegenüber zurück und setzte sich breitbeinig. Sie war wunderschön. »Glaubst du an den Himmel?«, rutschte ihm heraus.»Ich glaube nicht daran, vielmehr weiß ich, dass es ihn gibt«, sagte sie eintönig.»Dann ist dir die Liebe auf den ersten Blick also auch bekannt?«»Nur als dummes Geschwätz der Menschen.«Seine Hoffnungen schmolzen zusammen wie ein Schneeball im Hochofen. »Wer bist du?«»Ich bin Melantho, Tochter des Dolios. Die meisten nennen mich Trish.« Ihr rundliches Gesicht war makellos. Die Nase war klein und eine Seite ihrer Haare hatte sie hinter ein Ohr geklemmt. So stolz sie auch wirkte, so traurig und verletzlich sah sie aus. »Ich habe eine ganze Weile nach dir gesucht, Jaime.«»Habe ich einen Preis gewonnen oder so etwas? Ich kann ...«Mit erhobener Hand stoppte sie seine Worte und begutachtete ihn eindringlich. Dafür beugte sie sich etwas über den Tisch. »Wie ist dein voller Name?«»Jaime Richmond.«»Gut, also Jaime Richmond.«»Meine Freunde nennen mich Jay.«»Dann weißt du ja, wie ich dich niemals nennen werde. Du hast eine Mission zu erfüllen.«»Ich? Wieso?«, stotterte er und ergänzte rasch: »Was denn?«»Hast du schon mal etwas vom Tartaros gehört oder vom Olymp der Götter?«»Klar, worauf willst du hinaus?«»Bist du dir über die Existenz der Götter bewusst?«
1. Welches Genre ließt du am liebsten? Fantasy, Mythologie, Real-Live-Storys, Dramen und Klassiker2. Was erwartest du von der vorliegenden Geschichte, Kate, Teil 2?Eine grandiose Fortsetzung zu einem fesselnden 1. Band3. Wurden deine Erwartungen erfüllt? Ja, durchaus.4. Wie findest du die Protagonisten?a) Kate habe ich schon im ersten Teil sehr, sehr gemocht! Doch im zweiten Teil noch umso mehr. Sie ist großherzig, stark, zielstrebig und ein wundervoller Mensch. Sie hat eine tolle Entwicklung hingelegt.b) Obwohl Trish eigentlich die Böse ist, fand ich sie von Anfang an sympathisch. Sie ist knallhart und selbstbewusst. Das gefällt mir! c) Jaime mochte ich nicht ganz so, er war meiner Meinung nach ein bisschen zu sensibel, aber das ist natürlich subjektiv.d) Luventa ist eine Person die man lieben muss. Clever und charmant. Sie weiß was sie will.5. Hast du ein abschließendes Statement für die Leser/innen?Insgesamt finde ich die Fortsetzung sogar noch besser, als den gelungenen Debütroman. Man merkt, dass du dich weiterentwickelt und viele Erfahrungen gesammelt hast!Das Buch ist auch ohne Vorkenntnisse vom Teil 1 sehr gut zu verstehen! Kate - Die letzte Göttin entführt uns genau wie der vorherige Band, in die Welt der Götter und Mythen. Eine Geschichte voller starker Charaktere und klaren Denkanstößen für jeden von uns. Intensive Emotionen und Spannung, entführen uns in eine andere Welt. Falls ich hier Sterne vergeben könnte, würde ich 5 von 5 Sternen geben. Vielen Dank an Luise Hoffmann
Rezension von Donna
Mühlberger:
Jaime, ein schüchterner, junger Mann traut seinen Augen kaum, als Trish, der Abschaum des Tartaros ihm ihre Kräfte demonstriert und ihm gleichzeitig eröffnet, dass er für sie einen Auftrag zu erfüllen hätte. Ohne ihm eine Wahl zu lassen nimmt sie ihn mit und schickt ihn in den Hades um Kate zu finden. Ein Buch wie eine Achterbahnfahrt. Kaum ist man eingestiegen wird man geradezu mitgerissen durch Hochs, Tiefs und überraschende Wendungen. Ein Buch, das seinesgleichen sucht.
Franzius Verlag GmbHEine verwirrende Dreiecksgeschichte beginnt, als Kate Neverate, die auf der Suche nach ihrem Sohn ist, in den Hades verschleppt wird. Denn die Unterwelt, allen voran Trish, die Tochter des Dolios, hat ein starkes Interesse an Kates Tod. Während Trish jedes Mittel recht ist, um Kate in der Unterwelt zu töten, und dafür den Sterblichen Jaime benutzt, verliebt sich dieser in die hinterhältige Trish. Ihr Plan, dass Jaime Kate über ihre Liebe vernichtet, scheint zu scheitern. Auch, weil einige Götter und ihre Töchter einschreiten, die das Überleben der Menschheit sicherstellen wollen. Und dafür brauchen sie Kate …
Taschenbuch,
320
Seiten
ISBN-13:
978-3960500575
(auch
als
EBook
erhältlich)
Hörprobe:
Leseprobe:
»Denn
ich
sehe
in
die
Ferne,
zu
den
Okeanos
und
Homer
und
den
Göttern
des
Ursprungs,
und
ich
sehe
die
Vollkommenheit
in
einem
strahlenden
Licht,
die
weit
entfernt
und
unerreichbar
für
all
jene
ist,
die dem Zweifel erliegen.«
Auszug Kapitel 1Auf Anraten von William hatte sich Jaime vor knapp zwei Monaten eine Liste mit den Wunschkriterien für seine Traumfrau zusammengestellt und längst damit begonnen, die meisten Punkte wieder zu streichen. Er brauchte dringend eine größere Vielfalt, um überhaupt ein Mädchen zu bekommen. Mit gesenktem Blick zog er das schlabbrige Papier aus seiner Jeans, legte es auf die Tischplatte und strich es mit dem Handrücken glatt. Was war das für eine lächerliche Liste? Die Hälfte seiner glorreichen Stichpunkte war bereits durchgestrichen. Er hatte sich vom unglaublichen Humor, den Modelmaßen und sämtlichen Wunschhobbys (Rennfahrerin, Extremsportlerin, Tänzerin und außergewöhnlich gute Köchin) verabschiedet. Das traf ebenso auf die mögliche Haarfarbe - ein helles Blond, was sehr gut zu seinen dunklen Haaren passen würde - sowie eine optimale Körpergröße zu. Die wenigen Punkte, die noch verblieben, beschränkten sich auf Treue, Ehrlichkeit und dass sie unternehmungslustig sein sollte. Wenn er heute nur noch eine Sache durchstreichen würde, könnte er die Liste gleich vergessen. Denn dann würde in ein paar Wochen nur noch ein einziger Punkt übrig bleiben. Und das war »Traumfrau«, der über allem stand.Ich muss endlich etwas unternehmen, dachte er, während er den überlaufenden Schaum einsog, sein Glas anhob und über den nassen Rand am Glasboden wischte.William hatte sich zu zwei Mädchen an den Tisch gesetzt und unterhielt sich eifrig mit ihnen, lachte und erzählte vermutlich die alten Geschichten, von denen nicht einmal die Hälfte der Wahrheit entsprachen. Immerhin hatte er mit dieser Masche Erfolg. Alan, ein Kommilitone aus der Uni, hatte sich an den Lippen einer Blondine festgesaugt und Mike saß mit zwei Kumpels vom Bikerclub an der Bar, lästerte so laut über die Autofahrer, die Schule und die billigen Nutten im Viertel, dass Jaime immer wieder Auszüge davon mitbekam.Einige leere Barhocker weiter saß das Mädchen mit den kurzen Strubbelhaaren. Vielleicht suchte sie wirklich jemanden und hatte ebenso wenig Mut wie er? Also gut. Ich werde es tun, beschloss er und rieb sich die Hände an der Jeanshose.Er stellte sein Glas ab und ... Und sein Mut verflog alleine bei dem Gedanken, sie anzusprechen. Was würde er sagen? Komm schon, das ist kein Problem, spornte er sich an. Immerhin hatte er monatelang für solche Momente in vielen schlaflosen Nächten geübt. Dummerweise verschwanden gerade sämtliche coolen Sprüche im heillosen Wirrwarr seiner Gedanken. Und wenn er jetzt den Mund aufmachen würde, käme entweder irgendein Schwachsinn heraus oder nur warme Luft.Mit auseinandergestelltem Daumen und Zeigefinger maß er ihre Größe von den Füßen bis zu den aufgestellten Haaren ihrer frechen Frisur. Dann hielt er das Maß seiner Finger vor sich über den Tisch und sagte leise: »Sie ist nicht einmal zehn Zentimeter groß. Also kann ich das Problem locker bewältigen.« Wer nicht wagt, der wird ewig die Chipstüte alleine leerknabbern müssen, seine einsame Zeit mit Pizza vor der Glotze verbringen und Selbstgespräche führen.Beherzt erhob er sich und lief zielstrebig auf sie zu. Jetzt würde er die gewaltige Hürde zwischen Wunsch und Realität überwinden wie eine steile Wand ohne Ausrüstung und jegliche Erfahrung.Der Barkeeper stellte dem Mädchen einen Cocktail hin und zeigte zum anderen Ende des Tresens. Sie nickte einem jungen Mann zu und hob ihr Glas an.Jaime fasste sich in den Nacken und drehte sich um sich selbst. Verdammt, ich bin zu spät, dachte er und wurde von jemandem gestoßen.»Pass doch auf«, sagte der Typ harsch und ging weiter. Das Mädchen drehte sich zu Jaime, der sich gerade wie ein Idiot vorkam. Sie trug ein knappes, enges Shirt und hatte einiges an Rouge aufgetragen. Unsicher fragte Jaime: »Darf ich mich setzen?«Sie sah über die vielen leeren Plätze an der Bar, verzog kaum merklich den Mund und wendete sich ab, ohne etwas zu entgegnen.Okay, Jaime. Sie hat dich angesehen. Entweder versteht sie deine Sprache nicht oder sie ist generell taub. Möglicherweise hielt sie ihn einfach für einen Idioten, was allerdings deutlich schlimmer wäre. Egal. Er war hier und konnte nicht verlegen herumstehen. Also setzte er sich.»Ich habe dich schon des Öfteren im ›Firestone‹ gesehen«, sagte er laut, um die Musik zu übertönen.Jetzt musterte sie ihn. Der Blick war missfällig. Ihre Mundwinkel verrieten ihm eine neutrale Genervtheit (falls es das überhaupt gab?). Jedenfalls schien sie, wie es zu erwarten gewesen war, nicht allzu begeistert von seiner Anwesenheit zu sein. Verdammt.Sie sah ihn an. Also könnte sie darauf warten, dass er etwas sagte. Natürlich, er brauchte jetzt einen guten Spruch, um das Eis zu brechen. »Krasse Tischplatte.« Er klatschte mit der Handfläche viel lauter, als er es vorgehabt hatte, auf den Tresen. Sie drehte sich weg und nippte an ihrem Cocktail.Krasse Tischplatte?, dachte er. Sah sie aus wie ein Schreinermädchen? Reiß dich zusammen, Jaime. Noch so ein Ding und du hast es endgültig verbockt.Er räusperte sich. »Seit einigen Wochen komme ich regelmäßig her. Läuft eine coole Mucke. Na ja, vielleicht ist sie gar nicht so cool, aber immer noch besser als das Bier.« Sie reagierte nicht und er legte nach: »Entweder kannst du nicht sprechen oder du redest allgemein nicht mit jedem Idioten. Was davon ist es?«Jetzt lächelte sie wenigstens. »Zieh Leine, Sunny. Werde erwachsen und lerne, bevor du dir die Finger verbrennst. Du bist nicht meine Klasse.« Ihre Stimme klang rau und ruhig.»Ich bin Jaime«, ignorierte er ihre Worte und grinste. Ihm wurde bewusst, dass er jetzt noch bescheuerter aussehen würde, und schob vorsichtig seinen Mund zusammen. »Weißt du, zu Hause habe ich ein Sammelalbum mit den besten Abfuhren. Die mit dem Klassenunterschied war neu.«Sie zog ihr Shirt glatt und überschlug die Beine. Ihr Blick war auf die Tanzfläche gerichtet.»Herrje, wie die Zeit vergeht.« Er sah auf seine Armbanduhr, ohne jedoch die Zeiger wahrzunehmen. »Ich muss dann auch wieder.« Er zeigte auf den leeren Tisch, stand auf und sie warf ihm einen mitleidigen Blick zu.»Du bist also Jaime?«, sagte eine weiche Mädchenstimme neben ihm und er drehte sich um.Sie war einen Kopf kleiner als er und hatte ein unglaublich niedliches, fast kindliches Gesicht. Das Mädchen, um die Zwanzig, hatte lange, schwarze Haare, eine deutlich schwarz gefärbte Augenpartie und nahezu schwarze Lippen. Sie trug einen grauen Pullover mit viel zu langen Ärmeln. Fragend starrte er sie an.»Ja, das mein Name.« Oh Gott. In Gedanken griff er sich an die Stirn. Ja, das mein Name? Was sollte das gerade sein? Konnte er jetzt schon nicht mehr richtig reden?»Bestellst du mir einen Drink, Jaime? Ich nehme einen Chamborlada mit doppeltem Rum.« Mit ausgestrecktem Arm zeigte sie auf einen leeren, abseitsstehenden Tisch. »Ich sitze gleich dort drüben.« Selbstbewusst schwang sie ihren Kopf herum, sodass ihr die langen Haare hinter die Schulter fielen. Ihre runden Pobacken schienen ihm in anmutiger Bewegung etwas sagen zu wollen.Als er bemerkte, dass sein Mund offenstand, drehte er sich rasch zur Bar, doch irgendetwas zwang ihn, ihr erneut hinterherzusehen. Er ging alle möglichen Bekanntschaften durch und versuchte sich an Schülerinnen aus anderen Altersstufen, Freundinnen von Freunden, Verkäuferinnen und Pizzalieferantinnen zu erinnern. Dieses hübsche Ding wäre ihm mit Sicherheit aufgefallen.Er bestellte zwei Chamborlada und sprach das strubbelige Mädchen an der Bar wieder an. »Ich möchte dir gerne einen Drink spendieren. Für die tolle Abfuhr hast du es echt verdient.« Seine Blicke hafteten weiter auf der mysteriösen Schwarzhaarigen.»Spare dir das Geld. Du bist einfach nicht mein Typ.«Lächelnd sah er zu ihr. »Möglicherweise. Übrigens bist du auch nicht mein Typ.«Sie schmunzelte und drehte sich mit einem Augenzwinkern weg.»Machen Sie ihr noch einmal dasselbe«, sagte Jaime dem Barkeeper und zeigte auf ihren Drink.»Das macht achtzehn Dollar«, bestätigte der und griff bereits nach einer Flasche, die er kurz schwenkte und gekonnt die richtige Menge in die Gläser goss. Kurz darauf stellte er die Drinks ab, verzierte noch schnell die Coconut Cream mit je einer Lotusblüte und schob sie über den Tresen.Jaime legte zwei Scheine hin, nahm die Gläser und lehnte sich mit dem Rücken an die Bar. Die ist so süß wie ein Fass voller Honig. Ich muss ein Glückspilz sein, dachte er und je näher er dem Mädchen mit den schwarzen Haaren kam, umso mehr ertrank seine Freude in der Nervosität. Und wenn sie mich verwechselt hat oder sie eine blöde Wette von William folgt?, dachte er. Immerhin hatte der Typ so etwas schon öfter gemacht. Unsicher trat er an ihren Tisch. »Woher kennen wir uns?«»Setz dich.« Ihre Iris war schwarz und groß und er konnte ihre Ausstrahlung nicht deuten. Sie lächelte sanft, ihre Augen waren klar und sie strahlte eine ungeheure innere Kraft aus, die das zarte Mädchen äußerst selbstsicher und geheimnisvoll wirken ließ.Langsam rückte er den Stuhl ihr gegenüber zurück und setzte sich breitbeinig. Sie war wunderschön. »Glaubst du an den Himmel?«, rutschte ihm heraus.»Ich glaube nicht daran, vielmehr weiß ich, dass es ihn gibt«, sagte sie eintönig.»Dann ist dir die Liebe auf den ersten Blick also auch bekannt?«»Nur als dummes Geschwätz der Menschen.«Seine Hoffnungen schmolzen zusammen wie ein Schneeball im Hochofen. »Wer bist du?«»Ich bin Melantho, Tochter des Dolios. Die meisten nennen mich Trish.« Ihr rundliches Gesicht war makellos. Die Nase war klein und eine Seite ihrer Haare hatte sie hinter ein Ohr geklemmt. So stolz sie auch wirkte, so traurig und verletzlich sah sie aus. »Ich habe eine ganze Weile nach dir gesucht, Jaime.«»Habe ich einen Preis gewonnen oder so etwas? Ich kann ...«Mit erhobener Hand stoppte sie seine Worte und begutachtete ihn eindringlich. Dafür beugte sie sich etwas über den Tisch. »Wie ist dein voller Name?«»Jaime Richmond.«»Gut, also Jaime Richmond.«»Meine Freunde nennen mich Jay.«»Dann weißt du ja, wie ich dich niemals nennen werde. Du hast eine Mission zu erfüllen.«»Ich? Wieso?«, stotterte er und ergänzte rasch: »Was denn?«»Hast du schon mal etwas vom Tartaros gehört oder vom Olymp der Götter?«»Klar, worauf willst du hinaus?«»Bist du dir über die Existenz der Götter bewusst?«
1. Welches Genre ließt du am liebsten? Fantasy, Mythologie, Real-Live-Storys, Dramen und Klassiker2. Was erwartest du von der vorliegenden Geschichte, Kate, Teil 2?Eine grandiose Fortsetzung zu einem fesselnden 1. Band3. Wurden deine Erwartungen erfüllt? Ja, durchaus.4. Wie findest du die Protagonisten?a) Kate habe ich schon im ersten Teil sehr, sehr gemocht! Doch im zweiten Teil noch umso mehr. Sie ist großherzig, stark, zielstrebig und ein wundervoller Mensch. Sie hat eine tolle Entwicklung hingelegt.b) Obwohl Trish eigentlich die Böse ist, fand ich sie von Anfang an sympathisch. Sie ist knallhart und selbstbewusst. Das gefällt mir! c) Jaime mochte ich nicht ganz so, er war meiner Meinung nach ein bisschen zu sensibel, aber das ist natürlich subjektiv.d) Luventa ist eine Person die man lieben muss. Clever und charmant. Sie weiß was sie will.5. Hast du ein abschließendes Statement für die Leser/innen?Insgesamt finde ich die Fortsetzung sogar noch besser, als den gelungenen Debütroman. Man merkt, dass du dich weiterentwickelt und viele Erfahrungen gesammelt hast!Das Buch ist auch ohne Vorkenntnisse vom Teil 1 sehr gut zu verstehen! Kate - Die letzte Göttin entführt uns genau wie der vorherige Band, in die Welt der Götter und Mythen. Eine Geschichte voller starker Charaktere und klaren Denkanstößen für jeden von uns. Intensive Emotionen und Spannung, entführen uns in eine andere Welt. Falls ich hier Sterne vergeben könnte, würde ich 5 von 5 Sternen geben. Vielen Dank an Luise Hoffmann
Rezension von Donna
Mühlberger:
Jaime, ein schüchterner, junger Mann traut seinen Augen kaum, als Trish, der Abschaum des Tartaros ihm ihre Kräfte demonstriert und ihm gleichzeitig eröffnet, dass er für sie einen Auftrag zu erfüllen hätte. Ohne ihm eine Wahl zu lassen nimmt sie ihn mit und schickt ihn in den Hades um Kate zu finden. Ein Buch wie eine Achterbahnfahrt. Kaum ist man eingestiegen wird man geradezu mitgerissen durch Hochs, Tiefs und überraschende Wendungen. Ein Buch, das seinesgleichen sucht.